Brilon. . Im Steinweg in Brilon werden zurzeit zwei Häuser abgerissen. Dort entsteht ein Komplex mit 19 Eigentumswohnungen und einer kleinen Bürofläche.
Ein Dach ist bereits entfernt, aber die von der Straße aus sichtbaren Wände stehen noch. Alles nur - im wahrsten Sinne des Wortes - Fassade. Denn der Abbruchbagger arbeitet sich im Steinweg von der Rückseite bereits mächtig in die beiden Häuser vor. Bis zum Briloner Schützenfest am übernächsten Wochenende sollen sie komplett entfernt und die Schuttreste beseitigt sein.
Mitten im Stadtzentrum, nur wenige Schritte vom Marktplatz entfernt, gegenüber der Heinrich-Lübke-Schule errichtet die Immobau Schwermer aus Brilon einen neuen Wohn- und Bürokomplex, den aktuell größten in der Innenstadt. Investor Markus Schwermer möchte damit „der Stadt ein Face-Lifting verpassen, aber ihr Gesicht bewahren“. Der Unternehmer, der neben der Bauträger-Gesellschaft auch Inhaber der Fa. Stiemert-Duschglas ist, glaubt: „Es gibt in Brilon zu viel Bausubstanz, die weder erhaltenswert noch bewohnbar ist.“
Angesichts des demographischen Wandels ist es für den Investor, der bereits mehrere Objekte realisiert hat, wichtig, den älter werdenden Menschen „die Kernstadt und ihre Infrastruktur zugänglich“ zu machen.
Insgesamt 18 Eigentumswohnungen von 61 bis 90 qm sowie eine knapp 120 qm große Dachgeschosswohnung entstehen in dem dreigeschossigen Gebäude. Der Komplex erstreckt sich quasi über Eck in den Hinterhof hinein in Richtung Moschee/Nikolaistraße.
Das Gebäude ist zweigeteilt und erhält zwei Treppenhäuser. Auf der linken Seite entstehen 220 qm Büro- oder Ladenfläche, das reichte dem Bauträger. Schwermer: „1000 qm Ladenfläche, das war mir doch ein zu großes Risiko.“ Deshalb werden in der rechten Gebäudehälfte im Erdgeschoss Garagen sowie die Durchfahrt zu weiteren Pkw-Stellplätzen im Innenhof untergebracht.
„Elemente der alten Gebäude aufnehmen“
Bei der Fassadengestaltung - für das Projekt verantwortlich zeichnet das Architektenbüro Schmidt & Mengeringhausen aus Olsberg - war für den Investor wichtig, „Elemente der alten Gebäude aufzunehmen“. So wird sich der verklinkerte Erdgeschoss-Sockel deutlich abheben, die Fenster erhalten Faschen und neben zwei Giebeln weisen mehrere Gauben zur Straße hin.
Die Wohnungen entsprechen alle dem barrierefreien Standard, es gibt zwei Treppenhäuser und einen rollstuhlgerechten Aufzug für bis zu acht Personen.
Steinweg verliert weiter Bedeutung als Einkaufsstraße
In einem der beiden Altbauten befand sich seit Jahrzehnten im Erdgeschoss eine Gaststätte.
In dem anderen hatte eine Zeit lang das benachbarte Elektro-Fachgeschäft Schütte seine Modellbahn-Abteilung ausgelagert; diese befindet sich inzwischen wieder im Stammgeschäft.
Im Steinweg bahnt sich außerdem eine weitere Veränderung an: Das Modehaus Alexander Otto wechselt demnächst an den Marktplatz und bezieht im Haus Starke die bisherige „Karin-Glasmacher“-Fläche.
Die Vermarktung des Objektes liegt bei der Sparkasse Hochsauerland. Für mehrere Einheiten liegen, so S-Immo-Chef Dietmar Aniol, bereits Reservierungen vor.
Addiert ergeben die in dem Exposé angegebenen Verkaufspreise der 19 Wohnungen ein Handelsvolumen von rund 4,5 Millionen Euro.
Ende kommenden Jahres soll das Objekt fertig sein. Markus Schwermer: „Bis zu den Hansetagen 2020 wird der Steinweg wieder schön aussehen.“
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