Marsberg. . Jugendliche des Gymnasiums Marsberg haben sich für ihr Schulhofkonzert viel vorgenommen. Livemusik, Kran fürs Kistenklettern und Hängematten.

Der Geländeplan liegt auf dem Tisch in der Mediathek des Marsberger Carolus Magnus Gymnasiums, als die Schüler der Festival-AG den Raum betreten. Die ersten Schulhofkonzerte, die von Leader ins Leben gerufen wurden, starten Ende Juni, unter anderem in Marsberg. Dabei organisiert nicht Leader, das Maßnahmenprogramm der EU, das Konzert, sondern die Schüler. „Das, was wir auf unserem Schulgelände vorhaben, gab es hier in der Region noch nicht“, freut sich Ines Erkel.

Planung, Planung, Planung

Gemeinsam mit ihrer Cousine Dania Erkel geht die Sechstklässlerin jeden Dienstagnachmittag zum Treffen der sogenannten Festival-AG, die aus 15 Schülern besteht. Wer kümmert sich ums Booking der Bands und wer macht das Catering? Das sind nur einige der Fragen, die besprochen werden.

Dabei rückt das Konzert immer näher, das weiß auch Yao Houphouet, Mitgründer des Vereins Ensible, der das Projekt Jugendkultur vor Ort an den Schulen begleitet. „In Marsberg haben wir derzeit keinen Schülervertretungs-Lehrer, der die Planung des Festivals mit betreut. Das war bislang auch nicht nötig, da die Schüler das alleine hinbekommen mit Herrn Houphouets Hilfe“, sagt Ralf Trachternach, stellvertretender Schulleiter.

Bands, Bändchen und Hängematten

Neben Marsberg nehmen auch Schulen in Medebach, Winterberg, Olsberg, Brilon und Hallenberg an dem Projekt teil, doch an keiner anderen Schule ist das Alter der Teilnehmer so gestreut wie in Marsberg. Von der fünften bis zur zehnten Klasse sind alle Stufen vertreten. So freut sich vor allem Aarron Kürten als jüngstes AG-Mitglied über seine Aufgaben. „Ich bin für die Bands zuständig. Ich habe mir in den letzten Tagen viele regionale Bands im Internet angehört und eine Liste erstellt“, sagt er.

Am Ende sollen drei bis vier Bands auf der Bühne stehen und für ordentlich Stimmung sorgen. Wo die Bühne stehen soll, das wissen die Jungs und Mädels auch schon. „Vor dem Haupteingang wollen wir sie aufstellen“, erklärt Noel Olmer, der sich gemeinsam mit Marco Fischer den Geländeplan von der Stadt Marsberg besorgte und nun seinen Mitschülern und Hubert Aßauer von der Stadt Marsberg ihre Ideen zeigen. Drei Möglichkeiten standen ihnen zur Verfügung. Der Platz vor dem Haupteingang sei der perfekte Ort fürs Festival: Viel Grün mit Büschen und Hügeln zum Verweilen, aber auch asphaltierte Fläche zum Tanzen, Singen und Feiern.

Auf Nachhaltigkeit achten

Neben rockiger Musik wollen die jungen Organisatoren ihren Mitschülern aber noch viel mehr bieten. „Wir wollen Hängematten aufhängen, daher habe ich mich schon vorab informiert, wo es eventuell gute und günstige Matten gibt, die wir nutzen könnten“, sagt Tabea Mander.

Dabei wird vor allem auf Nachhaltigkeit geachtet, denn der Preis allein entscheidet nicht. Herkunft und Herstellung der Produkte ist den Schülern der Festival-AG sehr wichtig. Daher gibt es passend zum Festival auch Konzertbänder aus recyceltem Material für alle Schüler. Gesponsert werden sie vom Westheimer Designer Andrusch Blühdorn, der mit 25 Jahren sein eigenes Label besitzt.

Mit dem Kran hoch hinaus

„Das wird richtig cool. Hoffentlich spielt das Wetter mit, damit möglichst viele Menschen mit uns feiern und sehen, dass wir Jugendlichen auch was auf die Beine stellen“, sagt Kristina Franz. Musik, gutes Essen und viel Spaß soll es auf dem Schulhofkonzert geben. Auch ein riesiger Kran wird von den Schülern aufgefahren. „Mein Opa hat gesagt, dass wir einen großen Kran für das Kistenklettern bekommen. Da kann man dann Kiste für Kiste an einem Seil hochklettern“, freut sich Dania Erkel. Auch die Bands, eine Getränkebestellung und Co. werden folgen. Viel Zeit zum Planen haben die Nachwuchsorganisatoren nicht mehr. Am 28. Juni soll das Festival stattfinden.

Dafür sitzen die Schüler der Festival-AG gerne auch nach der Schulzeit in der Mediathek. „Die AG macht uns Spaß und gleichzeitig macht es uns ja auch zu etwas Besonderen, wenn das Festival gut wird“, sagt Ines Erkel. Und in diesem Punkt sind sich alle einig: „Seht her, hier bei uns in der Region gibt es coole Sachen. Von der Jugend für die Jugend!“

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