Brilon. Die Stadt Brilon saniert den Skatepark an der Jakobuslinde für 70.000 Euro. Im Juni beginnen die Bauarbeiten für die Skater.
„Brilon“, sagt Dirk Lücke, „war früher für uns Skater ein Mekka, einer der größten Spots der Region. Da kamen die richtig großen Namen hin, Claus Grabke zum Beispiel.“ Auch Dirk Lücke, heute 44, fuhr – wie der 19-fache Deutsche Meister, Szene-Musiker und Skateboard-Magazin-Herausgeber Claus Grabke aus Gütersloh – kurz nach dem Start ins neue Jahrtausend immer wieder mal von Borgentreich zum Skaten ins Sauerland. Demnächst ist er wieder hier – als Architekt. Sein L2-Studio saniert den Briloner Skatepark.
Geburtstagsgeld half bei Gründung
Skater können sich richtig austoben
Der Skatepark an der Jakobuslinde hat eine Grundfläche von 20 mal 30 Metern.
Die Anlage kann werktags von 15 bis 20 Uhr sowie samstags, sonntags und an Feiertagen von 9 bis 12 Uhr und 15 bis 20 Uhr genutzt werden. Mehr Infos zum Park gibt es auf www.skatepark-brilon.de
Der Rollverein Brilon hat rund 50 Mitglieder.
In seiner jüngsten Sitzung hat der Bau- und Planungsausschuss den Auftrag vergeben. Rund 70 000 Euro kostet das Projekt. Mitte Juni soll es losgehen. Etwa sechs bis acht Wochen, je nach Witterung, sind für die Arbeiten kalkuliert. Für Marco Kraft heißt das: Der Rollverein kann die Volljährigkeits-Party des Skateparks schon mal in Angriff nehmen.
Am 9. September 2000 hatte der damalige Bürgermeister Franz Schrewe die Trendsport-Anlage an der Jakobuslinde eröffnet. Er selbst war es auch, der dazu den finanziellen Grundstock geliefert hatte: Hatte er doch die 10 000 DM, die anlässlich seines 50. Geburtstages zusammengekommen waren, zum Bau des Skateparks gespendet.
Miniramp, Quarters, Wall, Curbbox
Eine ganze Reihe örtlicher Firmen reihte sich in die Sponsorenliste ein, so dass die jungen Fans dieser damals neuen Trendsportart ein in der Region einmaliges Terrain hatten. Aus 120 Fahrzeugbauplatten, 200 qm Schalbrettern, 300 m Kanthölzern und 40 000 Schrauben hatten begeisterte Skater unter Anleitung einer jungen Architektur-Studentin neun Obstacles – u. a. eine Miniramp, zwei Quarters, eine Wall und eine Curbbox – konstruiert.
Die waren nicht nur Jahr für Jahr dem Sauerländer Wetter ausgesetzt, sondern mussten auch die durch den Neubau der Vierfach-Sporthalle erforderliche Verlegung hin zur B 7 verkraften. Folge: Materialermüdung und eine – trotz ständiger Instandhaltungsbemühungen – schleichende Auflösung der Anlage.
Auch für Anfänger geeignet
2006 war dann endgültig Schluss. „Da haben wir alles abgebaut“, sagt Marco Kraft. Ein paar bescheidene Beton-Bauten zum Sliden und Grinden stehen noch da. Den Neubau möglich macht die Leader-Förderung. Die deckt 65 Prozent der Kosten ab. Rainer Brandenburg von der Bauverwaltung der Stadt Brilon weiß, dass nicht alles, was der Planer für die neue Anlage aufs Papier gebracht hat, auf einmal umgesetzt werden kann.
Aber eine Handvoll neuer Features werden es schon werden. Vor allem die neuen Schwungrampen sind nötig, sagt Marco Kraft, um auf den Boards richtig in den Flow zu kommen. Die Hindernisse sind nicht ganz so hoch wie früher – ganz bewusst. Marco Kraft: „Wir möchten, dass auch Kids und Anfänger wieder kommen.“
Eine Revitalisierung der Anlage und des Skatens in Brilon verspricht sich Markus Siekmann, wie Marco Kraft einer der Briloner Roller der ersten Stunde, von den Olympischen Spielen 2020 in Tokio. Da wird im Zeichen der fünf Ringe geskatet.