Brilon/Warburg. . Brilon bekommt ein Kino-Center. Der Betreiber des Cineplex in Warburg will in der Keffelker Straße bauen.
Brilon erhält wieder ein Kino. Die Familie Schlinker, Betreiber des Warburger Cineplex, baut an der Keffelker Straße das „Filmtheater Brilon“. Das Lichtspielhaus entsteht auf der rund 11500 qm großen und bisher im Kirchenbesitz befindlichen Wiesenfläche vor der Fa. ABB. Details zu dem Projekt will der Investor in der übernächsten Woche mitteilen.
Zum Jahresende 2007 hatte das „Filmstudio Brilon“ in der Franziskusstraße seine Pforten geschlossen - zu groß sei die Konkurrenz von TV, DVD und Internet, wie Friedrich Bähr, der letzte Betreiber, damals sagte. Dass trotz des schier unerschöpflichen Online-Repertoires seit einiger Zeit Kino wieder im Kommen ist, zeigen Investitionen in der Nachbarschaft.
Warburg: Zwei weitere Säle
So hat die Familie Schlinker im vergangenen Jahr ihr Cineplex in Warburg von sechs auf acht Säle erweitert. Rund 900 000 Euro hat sie für den Anbau in die Hand genommen. Insgesamt verfügt das Kino nun über 1100 Plätze und - eine Selbstverständlichkeit - modernste Technik.
Filmtheater Winterberg läuft in der dritten Generation
Seit der Schließung des Briloner Kinos bietet die Sparkasse Hochsauerland in Kooperation mit dem Willinger Kino-Betreiber Friedrich Bähr einmal im Monat freitagabends in der Sparkasse am Markt in Brilon mit dem „Kinostar“ öffentliche Filmvorführungen an
Im Frühjahr 2011 stellte das Burghof-Kino-Center in Marsberg seinen regulären Spielbetrieb ein. Dort laufen jetzt in Verbindung mit der Gastronomie Sportübertragungen, außerdem kann die Einrichtung für private Filmvorführungen - etwa bei Kindergeburtstagen - gemietet werden.
Bereits in der dritten Generation führt die Familie Wahle ihr „Filmtheater Winterberg“. Das Kino besitzt zwei Säle (85 bzw. 116 Plätze) und gehörte 2015 zu den bundesweit ersten, die mit einer Dolby Atmos-Tonanlage und D-Box-Sitzen besonderen Klangkomfort boten.
So gibt es zum Beispiel einen Komfortsaal, bei dem der Reihenabstand 1,30 m beträgt und der mit einem besonderen Lichtdesign ausgestattet ist.
Dort werden unter anderem Opern live übertragen oder sogenannte Arthouse-Filme, die jenseits des Mainstreams produziert werden. Rund 130 000 Besucher hatte das Warburger Cineplex im vergangenen Jahr.
In Korbach gehen die Arbeiten an einem komplett neuen Kino-Center allmählich ihrem Ende entgegen. Eigentlich sollte das „Cine K“ an der Briloner Landstraße bereits jetzt zum Hessentag eröffnet sein. Dem standen allerdings Verzögerungen bei den Bauarbeiten im Wege.
Korbach: Kino mit Bowling-Center
Investor in Korbach ist der System-Gastronom und Unternehmer Jörg Wahhab. Sein Projekt geht über ein reines Lichtspielhaus hinaus. Dem Kino mit fünf Sälen und insgesamt rund 600 Plätzen wird ein Bowling-Center mit acht Bahnen und einer Gastronomie angeschlossen. Zwei der Kino-Säle haben Zugang zu einer Galerie, auf der sich die Besucher in den Pausen von Oper- und Musical-Live-Übertragungen analog zu den Theaterpausen bei der Übertragung bei einem Getränk und Imbiss zum Smalltalk treffen können. Rund fünf Millionen Euro steckt der Investor laut Medienberichten in das Projekt.
Filmförderung unterstützt Projekt
Auch die Familie Schlinker hatte sich bei der Stadt Korbach um das Grundstück an der Briloner Landstraße beworben, um dort ein Kino-Center zu errichten. Die Stadtvertretung hatte allerdings dem Kombi--Projekt von Jörg Wahhab den Zuschlag gegeben. Die Filmförderungsanstalt hatte dessen Konzept im Jahr 2016 mit 180000 Euro unterstützt.
Für das Briloner Projekt der Familie Schlinker stellte sie im vergangenen Jahr 1500 Euro für Beratungskosten zur Verfügung.
In Brilon soll es nach WP-Informationen bereits in diesem Sommer mit den Bauarbeiten losgehen, die Inbetriebnahme ist für den Spätsommer kommenden Jahres geplant.
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