Erlinghausen. . Erlinghausener Ortsbürgermeister spricht Probleme an: Jauche-Gestank, rücksichtlose Hundehalter und Querfeldeinfahren sorgen für Unmut.
Verständnis für die Bauern und das Ausbringen der Gülle hat Thomas Schröder, Ortsbürgermeister von Erlinghausen, allemal. Er ist selber Hobbybauer und hält ein paar Mutterkühe. Aber wenn auf Karsamstag Gülle ausgefahren wird und der Gestank sich vor Ostern über das ganze Dorf legt, dann hört für ihn das Verständnis auf. „Es muss doch auch wohl nicht sein, dass am Wochenende Gülle ausgefahren wird“, klopfte der Ortsbürgermeister die Meinung der Mitglieder des Ortsbeirates in der jüngsten Sitzung ab.
Rücksichtslose Quadfahrer
Ein weiteres Problem, das dem Dorfoberhaupt übel aufstößt: Die Wirtschaftswege würden immer schmaler. Die Bauern pflügten mancherorts immer näher an die Wege heran, sodass die Feldränder zu verschwinden drohen würden. „Ein Wirtschaftsweg ist schon ganz verschwunden“, stellt Schröder fest.
Ideen aus der Dorfwerkstatt
Bei der Dorfwerkstatt zum IKEK-Projekt sind drei Vorschläge für Erlinghausen ausgearbeitet worden: die Umgestaltung der leerstehenden Grundschule in ein Handwerker-Museum und -Schulungszentrum, eine Seniorenservicetation und die Gestaltung der Dorfmitte.
Alle Bürger sind aufgerufen, weitere Ideen einzubringen.
Ein drittes Ärgernis bezieht sich auf manche Hundehalter: Mittlerweile sind viele Weiden nicht mehr eingezäunt. Trotzdem sind sie keine öffentlichen Grünflächen. Was viele Hundehalter aber nicht störe, weshalb sie ihre Hunde auf die Wiesen laufen ließen, damit sie ihr Geschäft dort verrichten könnten. Thomas Schröder: „Das geht doch wohl gar nicht.“ Die Bauern würden das Gras silieren. Hundekot darin könne die Kühe krank machen. Aber auch Zäune würden die Hundebesitzer nicht davon abhalten, ihre Hunde auf die Wiesen laufen zu lassen. „Das ist Privatbesitz“, appelliert Schröder an die Hundehalter. Diese sollten dafür sorgen, dass die Hinterlassenschaften ihrer Vierbeiner ordnungsgemäß in Beuteln entsorgt würden.
Querfeldeinfahren „geht gar nicht“
Viertes Ärgernis: Fahrer von Geländewagen oder Quads führen wohl gerne auch mal über die Felder, anstatt über die Wirtschaftswege. Im Winter, wenn die Wege schneeverweht sind, hätten Radspuren verraten, dass sie auf den freigewehten Acker ausweichen würden. Auch im Sommer würden die Fahrer das Querfeldeinfahren bevorzugen. Schröder: „Auch das geht gar nicht.“ Sein Appell an die Fahrer: „Die Felder sind Privatgrundstücke und keine öffentlichen Fahrbahnen.“ Er bittet darum, dies zu respektieren.
Gemeinsam Lösungen finden
Bei den Mitgliedern im Ortsbeirat stieß Schröder auf offene Ohren. Jetzt soll demnächst ein runder Tisch mit den Bauern und Lohnunternehmern einberufen werden, um die Themen zu besprechen und gemeinsam Lösungen zu finden. Schröder: „Im Sinne von Verständnis und gegenseitigem Einvernehmen.“
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