Arnsberg/Winterberg. Überraschende Wende im Prozess um die zehnfache Mutter vor dem Arnsberger Landgericht. Es ist heute noch alles möglich.
Nicht geplante Überraschende Wende im Prozess um die zehnfache Mutter aus dem raum Winteberg vor dem Arnsberger Landgericht. Ein Urteil und auch ein Platzen des Prozesses sind weiterhin möglich.
Vorbereitung auf die Schlussvorträge
Die Schwurgerichtskammer hat dem Staatsanwalt und der Verteidigung bis 14.30 Uhr eine Frist eingeräumt, um sich auf die Schlussvorträge vorzubereiten. Trotz massiver Proteste von Verteidiger Stephan Lucas, er habe sich für heute nicht auf ein Plädoyer eingestellt, zieht das Gericht diesmal seine Marschroute durch. Denn ansonsten könnte der Prozess aus terminlichen Gründen platzen. Von Termin zu Termin gilt die Drei-Wochen-Frist. Nach den Plädoyers muss das Urteil aber elf Tage später gesprochen werden. Und selbst dafür gibt es innerhalb der Elf-Tage-Frist keinen freien Termin mehr. Zurzeit ist nur der 9. Mai im Gespräch; da kann der Verteidiger aber erst ab 15 Uhr. Die Kammer hat sogar versucht, Samstage als Verhandlungstage anzubieten.
Weiterer Befangenheitsantrag
In Anbetracht des Zeitdrucks hat Verteidiger Lucas aber bereits einen weitere Befangenheitsantrag gegen die Kammer in Aussicht gestellt.
Sein letzter Antrag vom Montagabend ist hingegen hinfällig. Rechtsanwalt Oliver Brock aus Brilon hat von sich aus eine Erklärung abgegeben und - so heißt es juristisch - die Kammer ersucht, seine Beistandsbestellung aufzuheben. Im Klartext heißt das, er vertritt den Ex-Lebensgefährten der Frau jetzt nicht mehr. Brock: „Ich bin anfangs von vier Verhandlungstagen ausgegangen. Meine gesamte Kanzleistruktur leidet unter diesem Prozess. Ich muss viele andere Termine verschieben.“
Keine Interessenskollision
Sein Aufhebungsgesuch habe nichts mit dem Antrag von Verteidiger Lucas zu tun. Er, Brock, wolle einem zügigen Prozessverlauf durch weitere mögliche Anträge gegen ihn, nicht im Wege stehen. Er sei in dem Prozess stets neutral gewesen; es habe nie eine Interessenskollision gegeben. Lucas hatte beanstandet, dass Brock 2014 juristisch Kontakt zu der jetzigen Angeklagten gehabt habe.