Münster. Madfeld ist geschockt: Der Amokfahrer von Münster kam aus ihrem Dorf bei Brilon – aber fassen können sie es nicht. Ein Feature.

Der 48-jährige Amok-Fahrer in Münster stammt aus Brilon-Madfeld. Das 1272-Seelen-Dorf kann die Nachricht kaum fassen. „Dass solche Leute aus dem Dorf kommen, das macht mich fertig“, sagt Sascha Schmiedekamp. „Berlin, München oder London, ja, aber doch nicht Madfeld.“ Der Monteur, er wohnt seit einem Jahr im Ort, schaut ungläubig ins Leere. „Das vermutet doch niemand.“

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Keine dreihundert Meter vom Elternhaus des Täters entfernt, stoppt ein 55-Jähriger mit dem Rad. Ob er die Nachricht schon gehört hat? „Nein, welche?“ Der Täter aus Münster sei von hier. „Das kann nicht wahr sein“, entfährt es ihm. „Ich weiß nicht, was solche Leute im Kopf haben.“ Ja sicher kenne er Jens R. von früher. „Ich bin sieben Jahre älter. Besonders aufgefallen ist er mir damals nicht. Von irgendwelchen Faxen ist mir nichts bekannt.“

Sichtlich geschockt reagiert ein junger Mann, der zum Fußballspiel geht. TuS Madfeld I spielt in der Kreisliga B zu Hause gegen SV Brilon. „Der ist von hier? Das höre ich zum ersten Mal.“ Drei Schritte geht er zurück, weiß nicht, was er sagen soll. Es sprengt seine Vorstellungskraft. Namentlich will er wie die meisten an diesem sommerlichen Sonntagnachmittag in Madfeld namentlich nicht erwähnt werden. „Halten Sie mich daraus.“

Ganz anders Ortsvorsteher Heinz Bickmann. „Mit großer Bestürzung habe ich davon erfahren.“ Der 73-Jährige hat den Täter als Kind in der Nachbarschaft aufwachsen sehen. Seine Tat und sein Tod lassen ihn nicht kalt.