Brilon. . Der Briloner Bürgerwald und der Rothaarsteig haben nun auch offiziell ihr Wahrzeichen wieder. Am Mittwoch wurde das neue Kyrill-Tor eingeweiht.
Das mächtige Monument steht schon seit Ende Juli vergangenen Jahres am Fuß des Petersborner Poppenbergs, doch mit der Einweihung haben die Stadt, der Forstbetrieb und der Bürgerwaldverein auf einen passenden Termin gewartet. Am Mittwoch, am Internationalen Tag des Waldes, war es soweit. Kyrill-Tor Nr. 2 erhielt die formelle Freigabe und den kirchlichen Segen.
Der weltweite Aktionstag sei ein Zeichen der „besonderen Wertschätzung“, sagte Bürgermeister Dr. Bartsch: „Die hat der Wald sich verdient.“
Crowd-Funding und Sponsorengelder
Die Kosten für das neue Kyrill-Tor betragen ca. 35 000 Euro
Das Holz aus dem Stadtwald hat einen Wert von 10 000 Euro.
7000 Euro steuerte der Bürgerwaldverein bei, 5405 Euro kamen als Kleinspenden bei dem Crowd-Funding der Volksbank Brilon-Büren-Salzkotten zusammen, das die Bank unterstützte.
Den Rest übernahm als Sponsor - wie bereits bei dem ersten Kyrill-Tor - die Fa. Egger.
Der Heimat- und Schützenverein bewirtete die Gäste mit „Petersborner Kyrill-Tropfen“ anderen Gaumenfreuden
Und das Kyrill-Tor auch. Als Identifikations-Merkmal sei es für die Bürger der Stadt des Waldes „nicht mehr wegzudenken“. Und als markantes, vielfotografiertes und publiziertes Motiv habe es sich zu einem „touristischen Erkennungszeichen“ für Brilon, für den Rothaarsteig und für das Sauerland entwickelt.
Im Herbst 2016 war an dem 2008 aus Fichtenstämmen, die der Orkan Kyrill am 18. Januar 2007 geknickt hatte, ein Stück abgebrochen. Aus Sicherheitsgründen hatte die Stadt daraufhin das Tor demontieren lassen. Rund 500 000 Festmeter Holz hatte Kyrill damals im Briloner Stadtwald zerstört, rund 1000 ha Wald lagen auf dem Boden.
„Klima-Werte sind wichtiger als Dax-Werte“
Der damalige Stadtbaudirektor Johannes Nolte und der Ortsvorsteher von Petersborn-Gudenhagen, Willi Kitzhöfer (†), waren die Initiatoren für das Monument. Es sollte, so Bürgermeister Dr. Bartsch, zum einen an die Zerstörungskraft der Naturgewalten erinnern, andererseits aber auch ein Zeichen für den Wiederaufbau sein. Mit rund 2,5 Millionen Setzlingen hat sich der Stadtforstbetrieb dieser Herausforderung gestellt und dabei Wert auf variantenreichen, klimagemäßen Waldbau gelegt. Allein 45000 Pflanzen haben Bürger und Naturfreunde im Bürgerwald in den Boden gebracht. Forstamtsleiter Dr. Bub: „Der Wald hat durch Kyrill ein neues Gesicht bekommen.“
„Klima-Werte sind wichtiger als Dax-Werte“, sagte Pfarrer Rainer Müller von der Ev. Kirchengemeinde, der gemeinsam mit Propst Dr. Reinhard Richter das neue Tor segnet.
Stadtbaudirektor a.J. Johannes Nolte, der das Tor seinerzeit entwarf, hoffte, dass das neue Tor länger als sein Vorgänger stehen bleibe. Dafür sorge schon die Holzauswahl; Douglasien sind härter als Fichten. Nolte klärte die Besucher auch über die Seile auf, die das neue Tor von dem alten unterscheiden. Sie seien als Symbol für verbindende Wirkung des Hanse-Gedanken zu sehen.
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