Brilon. . Die Stadt Brilon möchte mit der Windrad-Abgabe in den Feuerschutz investieren. Dagegen sperrt sich bisher aber die Biologische Station.

Bisher, sagte Brandoberinspektor und Ordnungsamtsleiter Markus Bange, habe er „noch keinen einzigen Frosch“ aus einem Teich gepumpt. Die Einstellung der Biologischen Station des Hochsauerlandkreises verwunderte Mittwoch Abend in der Sitzung des Ausschusses für Forst, Umwelt und Landwirtschaft ein wenig. Wie berichtet, hält die im vergangenen Jahr von Bödefeld nach Brilon verlegte Einrichtung wenig von dem Wunsch der Briloner Politik, mit dem beim Bau der Windräder angesammelten sogenannten Ersatzgeld Feuerlöschteiche in den ausgedehnten Waldgebieten anzulegen.

Vier Brände pro Jahr im Schnitt

Ausschussvorsitzender Günter Wiese (SPD) sagte, dass die Stadt beim Kreis „etwaige Denkblockaden auflösen“ müsse. Er selbst habe das als Kreistagsmitglied jüngst schon in Meschede angesprochen. Bürgermeister Dr. Bartsch sagte, dass die Stadt „das Gespräch mit der Biologischen Station suchen“ werde, und zwar „mit Unterstützung des Landrates“.

Markus Bange verwies auf einen Erlass von 2012, dass die Regionalforstämter sogar die Anlage von naturnah ausgestalteten, artenschutzgerechten Wasserentnahmestellen anordnen können, und zwar auf Kosten der Grundeigentümer.

Das 229 qkm große Stadtgebiet ist auf rund 110 qkm mit Wald bestanden, davon befinden sich 77,5 qkm in Kommunalbesitz. Seit 2010 habe es im Schnitt vier Waldbrände pro Jahr gegeben; 2011 allerdings waren es alleine 11. Typisch seien sog. Bodenfeuer, bei denen nur - der Name sagt es - der bodennahe Bewuchs brennt.

Bodenfeuer für Region typisch

Dass sich daraus - von Schonungen abgesehen - seit etlichen Jahren kein sogenanntes Wipfelfeuer oder gar Vollfeuer mehr entwickelt hat, liegt an der Feuerwehr. Einmal bemerkt und alarmiert, haben die Löschgruppen dank des Waldwegesystems und ihrer Ausrüstung bisher schnell die Brandherde erreichen können. In Brandenburg etwa, mit den trockenen Sandböden, könne ein Waldbrand schnell ganz andere Dimensionen annehmen.

Die gefährlichste Jahreszeit ist übrigens nicht der Sommer, denn da steht die Vegetation im Saft. Vielmehr drohen in einem niederschlagsarmen Frühjahr mit dem trockenen Restlaub größere Gefahren.

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