Medebach. . Ein Investor erwirbt den Großteil der Anlage in Medebach. Der Parkmanager sieht jetzt eine Chance, die Modernisierung früher zu starten.

Der Center-Parcs Hochsauerland in Medebach ist zu großen Teilen an einen Konzern weiterverkauft worden.

Die Immobiliengesellschaft Lagune erwarb 339 der 548 Ferienhäuser, alle 120 Hotelzimmer sowie das Parkzentrum mit Market Dome und Aqua Mundo von der Groupe Pierre & Vacances. Die verbleibenden 209 Ferienhäuser sollen beziehungsweise sind bereits an Privatinvestoren verkauft worden.

Für den Park soll ein Renovierungsprogramm in Höhe von 34 Millionen Euro aufgelegt werden, an dem Lagune einen Anteil von 20 Millionen Euro trägt.

Was ändert sich?
Der Center-Parcs in Medebach rückt damit von dem Vorhaben ab, sämtliche 548 Ferienwohnungen einzeln an private Investoren zu veräußern. Ende November vergangenen Jahres war dieses Modell in Medebach vorgestellt worden: Alle 548 Häuser wurden zum Verkauf angeboten. Die Center Parcs-Gruppe wollte sie anschließend zurückmieten, um sie wieder als Ferienhäuser auf dem Markt zur Buchung anzubieten. Sale-and-lease-back wird dieses Geschäftsmodell genannt, mit dem der Eigentümer auf private Kapitalanleger und deren Geld setzt. Ein solches Klein-Investoren-Modell wurde zum Beispiel bei Park an der Nordseeküste abgewickelt. In Medebach sollte es Raum für Investitionen von 30 Millionen Euro schaffen.

Was sagt Center-Parcs?
Jetzt wurde aber ein Großteil der Ferienhäuser samt Hotel und Parkzentrum an einen Großinvestor verkauft. Parkmanager Boris Ege sieht darin keinen unmittelbaren Strategiewechsel. „Das Angebot des uns bekannten Investors kam überraschend“, sagte er der Westfalenpost. Im Frühsommer sei Lagune an den Eigentümer des Parks in Medebach mit dem Kaufwunsch herangetreten. „Wir sehen in dem Kaufangebot die Möglichkeit, den Park schneller grundlegend zu renovieren“, so Ege. „Wir freuen uns, dass die Renovierungen im Park Hochsauerland im April 2018 beginnen können“, sagte auch Frank Daemen, Geschäftsführer Center-Parcs Deutschland: „Dank unserer Partnerschaft mit Lagune können wir jetzt den kompletten Renovierungs- und Modernisierungsprozess in Gang setzen und den Park für unsere Gäste für die kommenden Jahre attraktiv gestalten.“

Rund um den neuen Eigentümer

Center-Parcs ist Betreiber der Ferienparke. Die Eigentümer sind in der Regel andere Gesellschaften.

Lagune gehört zu der Gruppe Batipart, die sich dem Besitz und der Verwaltung von Immobilienvermögen sowohl im Freizeit- als auch im Gesundheitswesen widmet. Lagune gehört zu 50 Prozent zu Batiparts, jeweils 25 Prozent werden von zwei institutionellen Investoren gehalten

Sind die Arbeitsplätze sicher?
Rund 450 Menschen arbeiten im Center-Parcs Medebach. 150 sind bei Center-Parcs angestellt, weitere jeweils 150 beim Restaurantbetreiber Areas sowie bei Reinigungsunternehmen. „Der jetzige Verkauf schafft Arbeitsplatzsicherheit“, ist Ege überzeugt. Ziel sei durch die Investitionen die Besucherzahlen weiter zu steigern. Durch den Verkauf an Lagune könne das ohnehin mit dem Sale-and-lease-back-Modell geplante Modernisierungsprogramm früher als geplant starten.

Was wird modernisiert?
„Um der steigenden Nachfrage nach Unterkünften in den oberen Komfortklassen gerecht zu werden, werden wir die Anzahl der VIP- und Premium-Ferienhäuser erhöhen“, so Ege. Außerdem werde der Wellness- und Saunabereich vergrößert und modernisiert. Das Bad Aqua Mundo werde mit neuen Umkleide- und Duschräumen ausgestattet und erhalte eine neue Reifenrutsche. Der Market Dome werde runderneuert. Für Kinder werde es künftig einen Streichelzoo und eine Indoor-Spielewelt geben. Hinzu kommen sollen Indoor-Golf, eine Kletteranlage und ein Hochseilgarten. Auch die Bowlingbahnen und die Outdoor-Minigolf-Anlage würden erneuert. Zudem würden der Supermarkt sowie Shops renoviert. Es soll auch neue Konzepte für die Restaurants geben.


Gibt es noch private Investoren?
Laut Angaben von Ege sind von den 209 Ferienhäusern, die der neue Eigentümer Lagune nicht erworben hat, mehr als die Hälfte an private Investoren verlauft: „Interessanterweise stammt bisher ein Großteil der Käufer aus der Region.“ Die anderen 100 Häuser würden weiterhin nach dem Sale-and-lease-back-Prinzip angeboten.

Folgen Sie der Westfalenpost im Altkreis Brilon auch auf Facebook.