Brilon. . Der plötzliche Herztod ist die Todesursache Nummer eins in Deutschland. Beim DRK Brilon wird etwas dagegen getan.
Jährlich sterben in Deutschland 120.000 bis 150.000 Menschen
Entscheidend: Der schnelle Kontakt zur Notrufzentrale
Manuel Kröger und Michael Knebel vom DRK Brilon wissen, was zu tun ist
Es ist eine Situation, die den meisten von uns wohl Angst macht: Beim Shopping-Bummel bricht plötzlich ein Passant zusammen. Er atmet nicht mehr. Was tun? Klar, die 112 anrufen und Erste Hilfe leisten, Wiederbelebungsmaßnahmen starten. Doch allein schon bei dem Gedanke, ob man das schafft, wird vielen Menschen ganz mulmig. Wie gut, wenn in einer solchen Situation ein Defibrillator in greifbarer Nähe ist, der Schritt für Schritt erklärt, was zu tun ist.
Zwei, die sich mit dem Thema bestens auskennen, sind Manuel Kröger und Michael Knebel. Beim DRK-Kreisverband Brilon führen sie regelmäßig Schulungen durch - mit und ohne Defi-Einsatz. Auch sie haben die Erfahrung gemacht, dass sich viele Menschen beim Thema Erste Hilfe sehr unsicher fühlen und Angst davor haben, im Ernstfall etwas falsch zu machen. In ihren Kursen versuchen sie, den Teilnehmern diese Ängst zu nehmen.
Schneller Kontakt zur Notrufzentrale
Der plötzliche Herztod ist die Todesursache Nummer eins in Deutschland. Jährlich sterben 120.000 bis 150.000 Menschen. „Viele könnten noch leben, wenn sie schnell Hilfe bekommen hätten. Pro Minute sinkt die Überlebenschance um zehn Prozent, erklärt Manuel Kröger. Ein Info-Film macht deutlich, wie wichtig schnelle Hilfe ist: Nach sechs Minuten ist der Betroffene später ein Pflegefall, nach neun Minuten hat man keine Chance mehr, das Bewusstsein wieder zu erlangen. Nach elf Minuten ist der Patient tot.
Öffentlich zugängliche Defibrillatoren im Altkreis Brilon
Carolus-Magnus-Gymnasium / Sekundarschule Marsberg / Haupt/Real/Teilstandort Sekundarschule / Schützenhalle Marsberg / Sparkasse Paderborn-Detmold in Marsberg und Volksbank Marsberg / Schützenhalle Giershagen / Der Verein zur Förderung der Notfallversorgung (VFN) hat Notfallhelfergruppen in Giershagen, Padberg, Helminghausen, Meerhof, Essentho und Westheim. Die Materialien sind nur von den Notfallhelfern im Einsatz zu nutzen. / Die First Respondergruppe Canstein besitzt einen Defibrillator. Zuständigkeit für Canstein, Udorf, Heddinghausen und Vasbeck.
Ganz entscheidend also: Der schnelle Kontakt zur Notrufzentrale. „Am besten das Handy auf Lautsprecher stellen, damit man die Hände frei hat,“ rät Manuel Kröger. Per Telefon können dann bereits wichtige Anweisungen gegeben werden, während der Rettungswagen unterwegs ist.
Übungen an einer Puppe
Geübt wird der Einsatz des Defibrillators in den DRK-Kursen an einer Puppe. Manuel Kröger und Michael Knebel erklären, wie der „Schock zurück ins Leben“ gelingt. Ist der Patient nicht mehr ansprechbar, ist es wichtig, zunächst festzustellen, ob der Patient tatsächlich nicht mehr atmet.
Das sollte man erspüren, in dem man sich versichert, dass die Atemwege frei sind und sich mit Ohr und Wange ganz nah zum Kopf des Patienten beugt. Gleichzeitig kann man die Hand leicht auf den Brustkorb legen um festzustellen, ob sich dort etwas bewegt. Falls noch Atmung da ist, sollte der Betroffene in die stabile Seitenlage gebracht werden. Atmet er nicht geht es an die Wiederbelebung - am besten mit dem Defi.
Einfach den Anweisung folgen
Das Gerät sagt, was zu tun ist: Oberkörper frei machen, Elektroden nach Anweisung befestigen, Abstand zum Patienten halten, damit der Defi eine Herz-Rhythmusanalyse erstellen kann. Soll der Retter einen Schock abgeben, gibt es eine entsprechende Anweisung und die Warnung: Abstand halten. Die Person auf keinen Fall berühren. Auch bei den weiteren Wiederbelebungsmaßnahmen spricht der Defi mit dem Ersthelfer, der zunächst den richtigen Druckpunkt in der Brustmitte unterhalb des Brustbeins suchen muss. Dann geht es los: 30 mal Herzmassage. Der Defi gibt den Takt vor und zeigt an, ob der Helfer alles richtig macht. Nach der Druckmassage, zweimal beatmen. Das Gerät hilft auch dabei, atmet quasi mit.
Erste Hilfe Schritt für Schritt
1/15
Dann wieder Herzmassage. „Am besten ist es, wenn man zu zweit arbeiten kann, bis die Rettungskräfte den Patienten übernehmen“, erklärt Manuel Kröger. Und Michael Knebel macht deutlich, wie entscheidend für das Überleben des Patienten ist, ob ein Defibrillator zur Hand ist: „Ohne ist die Chance zur Wiederbelebung bei 10, mit bei 70 Prozent.“
Sie haben vermutlich einen Ad-Blocker aktiviert. Aus diesem Grund können die Funktionen des Podcast-Players eingeschränkt sein. Bitte deaktivieren Sie den Ad-Blocker,
um den Podcast hören zu können.