Medebach. . Die Verbraucherzentrale gibt im Rathaus Medebach Tipps zum Wassersparen. Die Schüttmenge des Duschkopfs ist ein wichtiges Kriterium.
- Bei einem Info-Stand im Medebacher Rathaus erfuhren die Bürger, wie sie den Warmwasserverbrauch reduzieren
- Wer es für den eigenen Haushalt wissen möchte, kann den Duschrechner der Verbraucherzentrale zu Rate ziehen
- Laut Verbraucherzentrale fließen durch einen Sparduschkopf maximal neun Liter pro Minute statt bis zu 12 Liter
„Dreh auf und spar“ -- unter dieses Motto hat die Verbraucherzentrale NRW ihre aktuelle Aktion zum Thema Wassersparen gestellt. Bei einem Info-Stand im Medebacher Rathaus erfuhren die Bürger, wie sie ohne hetzen und frieren ihren Warmwasserverbrauch reduzieren können. Das spart Geld und ist ein Beitrag zum Klimaschutz, erklärt Energieberater Carsten Peters von der Verbraucherzentrale.
Gemeinsam mit Walter Scholz (Hochsauerlandkreis) zeigt er sehr anschaulich, wo jeder einzelne Bürger ganz konkret seine Duschkosten senken kann.
Jährlich rund 414 Euro fürs Duschen pro Person
Lange unter der Dusche stehen, das warme Wasser genießen, entspannen. Klingt gut, flattern die Rechnungen dafür ins Haus, kann es ein böses Erwachen geben. Denn, so der Verbraucherberater,: „Zehn Cent pro Minute kann schon allein der Strom kosten, den der elektrische Durchlauferhitzer verbraucht.“ Er rechnet vor: „Für acht Minuten Duschen wären das 80 Cent, bei täglicher Dusche mehr als 290 Euro im Jahr.“ Bei den Wasser- und Abwasserpreisen in Medebach kämen da insgesamt jährlich rund 414 Euro fürs Duschen zusammen. Für eine Person.
Energiesparen soll auch Spaß machen
Wer es genau für den eigenen Haushalt wissen möchte, kann den Internet-Duschrechner der Verbraucherzentrale zu Rate ziehen. Carsten Peters zeigt an einem 3-Personen-Haushalt wie es geht: Ort eingeben, Art der Wassererwärmung wählen. Er gibt Durchschnittswerte für einen Musterhaushalt ein: 3-Personen, die täglich duschen. Die Familie verwendet einen elektronischer Durchlauferhitzer, geduscht wird bei 38 Grad acht Minuten lang. Als Schüttmenge pro Minute geht er von 11 Litern pro Minute aus. Das macht rund 1500 Euro Kosten im Jahr - einmal duschen kostet unseren Medebacher Musterverbraucher: 1,50 Euro.
Sparduschkopf verbraucht neun Liter pro Minute statt der üblichen bis zu 12 Liter
„Jetzt können Sie Ihre Kosten natürlich dadurch senken, dass sie kürzer und kälter duschen“, erklärt Carsten Peters. Wird die Duschzeit von acht auf fünf Minuten verkürzt, sinken die Kosten in unserem Fall zum Beispiel auf 940 Euro pro Jahr. „Doch Energiesparen soll ja auch Spaß machen“, erklärt der Verbraucherberater. Deshalb sein Tipp: „Wer nicht auf den gewohnten Duschkomfort verzichten möchte, kann mit einem Sparduschkopf und den richtigen Einstellungen oft genauso gut und viel bequemer sparen.“
Wo man sich Tipps zum Wassersparen holen kann
Die Verbraucherzentrale NRW bietet im Kreishaus Meschede einmal monatlich donnerstags zwischen 15.30 und 18 Uhr nach telefonischer Terminvereinbarung eine Energieberatung an.
Die Terminvergabe erfolgt über Walter Scholz: 0291 942525 oder per Mail: energieberatung@hochsauerlandkreis.de. Der Eigenanteil für eine 45-minütige Beratung kostet 7,50 Euro.
Der Duschrechner findet sich unter: www.verbraucherzentral.nrw/duschrechner
Tipps zum Vermitteln des Wasserverbrauch und zum Sparen gibt es unter: www.verbraucherzentrale.nrw/warmwasser
Der Rechner zeigt es: Verwendet man einen Sparduschkopf gehen die Kosten richtig runter: In dem gewählten Fall, sinken die Gesamtkosten pro Jahr auf rund 1095 Euro. Einmal duschen kostet demnach für Familie Mustermann nur noch ca. einen Euro, obwohl die Familienmitglieder weiterhin acht Minuten unter der Dusche stehen.
Laut Verbraucherzentrale fließen durch einen Sparduschkopf maximal neun Liter pro Minute statt der üblichen bis zu 12 Liter. Carsten Peters verspricht: „Das Duschen bleibt mit Sparduschkopf trotzdem angenehm, weil der Wasserstrahl mit Luft gefüllt wird.“
Doch die meisten Menschen wissen wahrscheinlich gar nicht, welche Schüttmenge ihr Duschkopf hat. „Das kann man ganz einfach selbst ermitteln“, so der Energieberater. Am Infostand hält er einige Eimer für die Verbraucher bereit. Im Duschrechner wird erklärt, wie es geht: Stoppen Sie die Sekunden, um einen 10-Liter-Eimer mit Wasser zu füllen. Dann teilen Sie 600 (10 Liter mal 60 Sekunden) durch die ermittelte Sekundenzahl.
Wie aber findet man dann das richtige Sparmodell?
Wie aber findet man dann das richtige Sparmodell? „Auf Kennzeichnungen wie sparsam oder öko ist kein Verlass“, betont Carsten Peters. Er rät: Unbedingt auf die Angabe der Liter pro Minute achten.
Entscheidend ist de Schüttmenge übrigens auch bei bestimmten, meist älteren Durchlauferhitzern, so der Experte. „Diese hydraulisch gesteuerten Geräte funktionieren meist nicht, wenn weniger als acht Liter pro Minute fließen.“ Wenn möglich, empfiehlt er deshalb den Umstieg auf elektronische Eritzer, die keine Probleme mit der Schüttmenge haben. Ein weiterer Vorteil sei, dass man die gewünschte Duschtemperatur am Gerät genau voreinstellen können. So werde das Wasser nicht mehr heißer als nötig gemacht - und so zusätzlich gespart.
„Das ist aktiver Klimaschutz zu Hause“, betont Walter Scholz von der Kreisverwaltung. Er empfiehlt anhand des Stromspiegels zu prüfen, ob der eigene Stromverbrauch zu hoch ist.
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