Winterberg. . Mit Blick auf die Rennrodel-WM 2019 soll die Bobbahn Winterberg ein neues Funktionsgebäude im Zielauslauf erhalten. Der Bürgermeister ist dafür.

  • Vorhaben wurde am Donnerstag im Rat der Stadt Winterberg und am Freitag im Kreistag vorgestellt
  • Sie müssen bei der Finanzierung eines solchen Neubaus ihr okay geben
  • Geschätzte Kosten für das Gesamtprojekt: Insgesamt 2,46 Millionen Euro

Die Bobbahn in Winterberg soll - unter anderem mit Blick auf die Rennrodel-WM im Januar 2019 - ein neues Funktionsgebäude im Zielauslauf bekommen. Dieses Vorhaben wurde am Donnerstag im Rat der Stadt Winterberg und am Freitag im Kreistag vorgestellt. Denn sie müssen bei der Finanzierung eines solchen Neubaus ihr okay geben. Eine Entscheidung ist noch nicht gefallen.

Die Planung

Geplant ist ein Multi-Funktionsgebäude, das einer Vielzahl von Ansprüchen an eine moderne internationale Sportstätte gerecht wird. Entstehen soll ein Gebäude, so heißt es in der Vorlage der Erholungs- und Sportzentrum Winterberg GmbH, das „sowohl sportfachlichen Bedürfnissen dient, die Vereinsarbeit unterstützt, die ganzjährige Wahrnehmbarkeit der geplanten Erlebniswelt ermöglicht, Sponsoren ein landesweit einmaliges Erlebnis eröffnet als auch einen spannenden Hospitality-Bereich bei Weltcup-Veranstaltungen am „Hot-Spot“ Zielauslauf schafft.“

Entstehen soll in der Ziel-Arena ein zweistöckiger Bau auf der gegenüberliegenden Bahnseite (hinter der Videowand). Im Untergeschoss sollen sportliche Möglichkeiten für Mentaltraining und Abfahrtsimulation geschaffen werden. Außerdem sind Toiletten und zwei kleine Lagerräume vorgesehen. Im Oberschoss sollen Räumlichkeiten entstehen, die ganzjährig u.a. Besuchern, Trainern und Betreuern zur Verfügung stehen und bei Weltclup-Veranstaltungen als „Hospitality-Bereich“ genutzt werden können. 250 bestuhlte Plätze sollen hier Platz haben.

Auch für die Außenplanung gibt es bereits Vorstellungen: Das Gebäude soll ein Gründach erhalten und zur Bahn hin durch eine große Glasfassade „offen und freundlich“ wirken.

Die Kosten

Geschätzte Kosten für das Gesamtprojekt: Insgesamt 2,46 Millionen Euro. Bund und Land haben, so heißt es in Schreiben weiter, eine finanzielle Unterstützung im Rahmen dere Sportstättenförderung zugesagt. Nach ersten Kalkulationen wird von rund 1,6 Millionen Euro ausgegangen. Einfließen in das Projekt sollen außerdem 200 000 Euro aus dem Sponsoring-Vertrag der Veltins-Brauerei, die auch den Thekenbereich zur Verfügung stellen würde. Berücksichtigt man die Kosten für die Errichtung eines Zeltes, das für die Rennrodel-WM als notwendig angesehen wird, bleibt laut dieser Kostenaufstellung ein Eigenanteil von 589 000 Euro, der wiederum durch die jährlich zu zahlenden Betriebskostenzuschüsse von Stadt und Kreis finanziert werden soll.

Mit Blick auf die jährlichen Unterhaltungskosten wird davon ausgegangen, dass auch sie durch Zuschüsse und den laufenden Betrieb gedeckt werden können. Im ersten Schritt müssen die Stadt Winterberg und der Kreis nun zunächst entscheiden, ob sie die Planungskosten in Höhe von 190 000 Euro freigeben möchten.

Im Rat der Stadt warb Bürgermeister Werner Eickler für das Vorhaben und hob hervor, wie wichtig es mit Blick auf Außenwerbung, Sponsoren und die künftige Ausrichtung von internationalen Großveranstaltung sei, die Bobbahn auf modernstem Standard zu präsentieren. Das sahen auch SPD- und CDU-Fraktion in einer ersten Stellungnahme so. Kritik und finanzielle Bedenken gab es aus den Reihen der FDP.

Der weitere Entscheidungsweg

  • Um eine Freigabe der Kosten in Höhe von 190 000, die für die Planung des Gebäudes entstehen und eine ausführliche Projektberatung, geht es in der nächsten Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses der Stadt Winterberg am 14. November und in einer Sondersitzung des Kreisausschusses am 15. November.
  • Die Beschlüsse für oder gegen das Projekt sollen dann im Dezember durch den Winterberger Stadtrat und den Kreistag gefasst werden.
  • Die Stadt Winterberg und der HSK leisten als Gesellschafter der ESZW jährlich Investitions- und Betriebskostenzuschüsse von je 500 000 Euro.

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