Brilon. . Nur fünf Tage nach der Trennung von Margit Schmaus stellt die Stadt Brilon die neue Geschäftsführerin des Maria Hilf-Krankenhauses vor.

  • Sonja G. Drumm (49) zur neuen Geschäftsführerin des Briloner Krankenhauses bestellt
  • Gesundheitsmanagerin aus Sehnde bringt viel Erfahrung mit kommunalen Krankenhäusern mit
  • Konstruktives und offenes Miteinander mit der Belegschaft und der Politik betont

Das ging schnell. Nur fünf Tage nach dem Ende des Intermezzos Margit Schmaus stellte Bürgermeister Dr. Christof Bartsch gestern der Belegschaft und den Medien die neue Geschäftsführerin des Maria-Hilf-Krankenhauses vor: Sonja G. Drumm (49), Dipl.-Gesundheitsökonomin und Gesundheitsberaterin aus Sehnde bei Hannover. Bereits Freitagabend, so Dr. Bartsch, der auch Vorsitzender des Aufsichtsrats der Krankenhaus gGmbH ist, habe die Gesellschafterversammlung des Krankenhauses die Neubesetzung der Geschäftsführung entschieden.

Am Dienstag vergangener Woche sei man miteinander in Kontakt gekommen, hieß es gestern. Dr. Bartsch: „Wir haben die Augen aufgemacht.“ Am Tag zuvor hatte die WP berichtet, dass der Rat die Trennung von Margit Schmaus zum Ende ihrer Probezeit plane.

Wie sehr die vergangenen sechs Monate Dr. Bartsch beschäftigt haben, zeigte sich daran, dass er bei der Vorstellung der neuen Geschäftsführerin mehrfach den Namen der alten benutzte. Dr. Bartsch: „Jetzt lassen wir die Vergangenheit hinter uns und packen die Zukunft an.“

Zuletzt in Delmenhorst

Sonja G. Drumm ist seit 26 Jahren als Beraterin und Geschäftsführerin von Krankenhäusern tätig. Zuletzt in Delmenhorst, wo sie erfolgreich das Klinikum Delmenhorst und das St. Josef-Stift fusionierte. Und wo sie gleich nach ihrem Dienstantritt 2014 mit der Aufarbeitung der spektakulären Mordserie des Krankenpflegers Niels H. konfrontiert wurde. „Besonders wichtig“, so Bürgermeister Dr. Bartsch, seien bei der Entscheidung für Sonja G. Drumm ihre Erfahrungen im Management kommunaler Krankenhäuser gewesen, denn: „Die Besonderheiten der kommunalen Trägerschaft machen eine konstruktive Zusammenarbeit mit den politisch besetzten Gremien und die Beachtung der Anforderung des Kommunalrechts erforderlich.“

Die Kommunikation auf dieser Ebene sei ihr vertraut, betonte die 49-Jährige. Ihr sei „wichtig, die bereits vorhandenen guten medizinischen Strukturen zusammen mit allen Verantwortlichen zu festigen und zukünftig im Sinne einer guten Kooperation mit den Zuweisern und Partnern weiter auszubauen.“ Und weiter sagte sie wörtlich: „Eine absolute Alleinstellung als kommunales Krankenhaus können wir uns nicht leisten.“

Ein zeitlich festgelegtes Arbeitsverhältnis gibt es nicht. Ihr Engagement sei auf die Standortsicherung und den Ausbau des Krankenhauses ausgelegt. Dr. Bartsch: „Wenn dieses Ziel erreicht ist, sehen wir weiter.“ Bei der weiteren Konsolidierung des Krankenhauses müssten, so Dr. Bartsch, „die Mitarbeiter mitgenommen werden“, auch bei weniger populären Entscheidungen.

Mitarbeiter als „Konstanten“ in turbulenten zwei Jahren

Gerade die Mitarbeiter hätten sich „in den vergangenen zwei turbulenten Jahren als die Konstanten herausgestellt, die mit ihrer Fachlichkeit und ihrem Engagement das Haus tragen.“ Nun sei allerdings auch die Bevölkerung in der Pflicht, um mit den erforderlichen Fallzahlen „ein klares Bekenntnis“ zum Maria Hilf zu geben.

Dass Margit Schmaus nach der Kündigung auf verschiedenen Kanälen das Krankenhaus entgegen ihrer früheren Darstellung schlecht redet, sei „befremdlich“. Dr. Bartsch: „Aber Kommunikation hat sich ohnehin nicht als eine ihrer Stärken erwiesen.“