Marsberg. . Oliver Misselke aus Marsberg tritt für die Grünen in NRW bei der Landtagswahl 2017 an. Sein Schwerpunkt: Tier- und Umweltschutz.

  • Marsberger tritt im NRW-Landtagswahlkampf zum ersten Mal für Grüne an
  • Oliver Misselke gibt sich kämpferisch und verhalten optimistisch
  • Flüchtlingsarbeit ist für den Busfahrer die derzeit wichtigste Aufgabe

Zum ersten Mal tritt Oliver Misselke aus Marsberg im NRW-Landtagswahlkampf für die Grünen an. Im vergangenen Jahr ist er auf der Kreismitgliederversammlung in Meschede für den Wahlkreis Meschede, Bestwig, Olsberg, Brilon, Hallenberg, Medebach, Marsberg und Winterberg nominiert worden. Er hofft, dass die Grünen ihr Ergebnis von 2012 wiederholen oder sogar verbessern werden.

Steckbrief von Oliver Misselke
Steckbrief von Oliver Misselke

Er jedenfalls will um jede einzelne Stimme kämpfen, sagt er im Gespräch mit der WESTFALENPOST. Die aussichtsreichen Listenplätze sind aber vom Landesvorstand besetzt. „Wer mich als seinen Vertreter in einer starken grünen Fraktion im Landesparlament sehen will, der muss am 14. Mai mit der ersten und zweiten Stimme Grün wählen“, gibt er sich kämpferisch aber verhalten optimistisch.

1. Was unterscheidet das Hochsauerland aus Ihrer Sicht vom Rest des Landes NRW?
Das Hochsauerland unterscheidet sich schon allein durch die Landschaft mit dem Kahlen Asten als höchste Erhebung und die Vielzahl der Freizeitmöglichkeiten. Sowohl im Sommer wie im Winter. Wir leben hier, wo andere gerne Urlaub machen.

2. Welches ist derzeit das wichtigste Problem im Wahlkreis und wie wollen Sie es lösen?
Nach meiner Auffassung gibt es keine begründeten Vorbehalte gegen Fremde aus fernen Ländern. Die wichtigst Aufgabe sehe ich in der Flüchtlingsarbeit. Gerade als Busfahrer bekomme ich es jeden Tag hautnah mit, mit welchen Ressentiments manche Bürger den Flüchtlingen begegnen. Hier hilft nur Aufklärung.

Auch interessant

3. Wie beurteilen Sie die bisherige Regierungsarbeit der rot-grünen Koalition?
In dieser Legislaturperiode wurde vieles auf den Weg gebracht. Jetzt heißt es, dranbleiben. Zum Beispiel am Aufbau der erneuerbaren Energien oder die Investitionen in den Ganztagsschulbereich.

4. Und wie beurteilen Sie die Arbeit der Opposition?
Ich finde, dass die CDU aus den Ereignissen der Silvesternacht vor einem Jahr vorschnelle Schlüsse gezogen hat, wie zum Beispiel in der Diskussion um die Forderung der Entlassung des Innenministers Jäger. Außerdem finde ich die lautstarken Äußerungen von Armin Laschet in der jüngsten Wahldebatte vollkommen unbegründet.

5. Bei welchem Ergebnis sehen Sie Ihr persönliches Wahlziel erreicht?
Wichtig ist für mich ein Ergebnis, in dem die Grünen weiter an der Regierung beteiligt werden. Wenn ich mir die Regierungsarbeit in Hessen und Baden Württemberg ansehe, klappt Schwarz-Grün durchaus. Das war vor 30 Jahren noch vollkommen undenkbar.

6. In einem Satz: Warum sollen die Wähler für Sie stimmen?
Weil grüne Inhalte wie zum Beispiel Weltoffenheit und Innovation für die Zukunft und unser Zusammenleben von Bedeutung sind.

Oliver Misselke ohne Worte

Am Wahlabend sehe ich um kurz vor 18 Uhr so aus . . .

 

Und nach der Bekanntgabe der Ergebnisse hoffentlich so . . .

 

Zeigen Sie uns bitte Ihr Gesicht nach dem Aufstehen . . .

 

. . . und wenn Sie Ihr Lieblingslied hören

 

1/4

7. In der nordrhein-westfälischen Landespolitik sind Sie eher ein Neuling. Wie sieht denn ihre kommunalpolitische Laufbahn aus?
Politisch interessiert bin ich seit jeher. Aktiv in die Politik eingetreten bin ich 1994 mit 24 Jahren. Allerdings in die CDU. Von 2000 bis 2004 war ich für die CDU um Stadtrat Marsberg. Ausgetreten bin ich nach der Kommunalwahl 2004. Hubertus Klenner löste damals Reinhard Schandelle (SPD) als Bürgermeister ab. Die CDU wurde stärkste Fraktion und koalierte plötzlich mit der Marsberger Bürgergemeinschaft (MBG), die bis dahin mit der SPD-Fraktion und den Grünen im Stadtrat die Mehrheit bildete. Vorher hatte die CDU immer gesagt, eine Koalition mit der MBG käme nicht in Frage. Die Kehrtwende konnte ich nicht mittragen. Mein Austritt hatte nichts mit der Bundespolitik zu tun. Bis 2014 war ich dann parteilos aber nicht politikuninteressiert. 2014 wollte ich politisch wieder mitmischen. Mir wichtigen Themen wie Umweltschutz, Tierschutz und alternative Energien sind von Grünen besetzt. Deshalb sind für mich die Grünen die richtige Partei. 2014 habe ich mich dann für die Grünen in Marsberg kandidiert und hatte für meinen Wahlkreis (Rennufer, Eisenhammer, Goldaue, Vor dem Tore) neun Prozent geholt. Damit bin ich zufrieden. Ich stand als Dritter auf der Reserveleiste. Zwei meiner Parteifreunde kamen in den Stadtrat. Ich bin seit 2015 Beisitzer im Kreisvorstand.

8. Bundespolitisch haben die Grünen im Moment nicht so einen besonders guten Lauf. Worauf führen Sie das zurück? Vielen ureigenen grünen Themen haben sich inzwischen die anderen etablierten Parteien zugewendet. Es fehlt einfach das große Thema, mit dem sich die Grünen beweisen können .