Brilon. . Reinhard Prange aus Brilon tritt bereits zum zweiten Mal bei einer Landtagswahl für Die Linke an.
Bereits zum zweiten Mal kandidiert Reinhard Prange für den Landtag. Der ehemalige Bänker ist Sprecher des HSK-Kreisverbandes und des Ortsverbandes Brilon der Linken. Seit 2014 gehört er dem Rat der Stadt Brilon an.
1. Was unterscheidet das Hochsauerland aus Ihrer Sicht vom Rest des Landes NRW?
In unserem Flächenkreis gibt es zum einen eine gute wirtschaftliche Entwicklung. Es gibt viele mittelständische Gewerbe- und Industriebetriebe, die neben dem wirtschaftlichen Erfolg auch eine gute Sozialbilanz ausweisen. Die niedrigen Arbeitslosenzahlen spiegeln den Erfolg wider. Die Menschen sind jedoch sind das wichtigste überhaupt! Die HochsauerländerInnen, die sich in vielfältigster Weise in Vereinen, sozialen Einrichtungen, Nachbarschaftshilfen usw. mit großer Hilfsbereitschaft einbringen, sind ein großes, wenn nicht sogar das größte Kapital! Das Ehrenamt in all seinen Facetten ist der Kitt unserer Gesellschaft! Allgemein wird ja immer etwas scherzhaft gesagt: „Was der Rheinländer verspricht, erfüllt der Westfale“. Dieser Menschenschlag im Sauerland entscheidet weniger spontan, sondern prüft, schläft eine Nacht drüber und entscheidet, steht dann aber fest zu seiner Entscheidung. Diese sachliche und ruhige Art oder Mentalität möchte ich gern im neuen Landtag von NRW, und als Ruhepol in das hektische Tagesgeschäft einbringen.
2. Welches ist derzeit das wichtigste Problem in Ihrem Wahlkreis und wie wollen Sie es lösen?
Trotz der guten wirtschaftlichen Lage gibt es hier einige Probleme, die angegangen werden müssen. Die Verkehrsanbindung: Straße, Schiene, öffentlicher Nahverkehr müssen deutlich verbessert werden. Die Innere Sicherheit: Polizei und Gerichtsbarkeit müssen technisch und personell auf den neuesten Stand gebracht werden. Die Armut in der Gesellschaft muss mit allen Mitteln bekämpft werden! Die ärztliche Versorgung in unserm ländlichen Flächenkreis muss erhalten und verbessert werden. Die Krankenhäuser müssen quasi unter Bestandschutz stehen. Statt gegeneinander müssen sie miteinander über Kooperationen zusammenarbeiten.
3. Wie beurteilen Sie die bisherige Regierungsarbeit der rot-grünen Koalition?
Einiges richtig gemacht, z. B. das Wirtschaftsministerium mit der Verfolgung der Steuersünder. Doch vieles eben nicht. Altersarmut, Kinderarmut: Hier ist ein Anstieg in NRW festzustellen. Bildungspolitik: Statt Klarheit wird das Schulsystem immer undurchsichtiger und für Betroffene kaum überschaubar. Integrationspolitik: Man ist wieder auf halbem Wege stehen geblieben. Energiewende/ Windkraftanlagen: Die Vorschriften hat man den Kommunenaufgebürdet anstatt klare Vorgaben zu machen. Öffentliches Verkehrsnetz: Ausbau zu spät angegangen, teilw. wurden Zuschüsse in zweistelliger Millionenhöhe an den Bund zurückgegeben. Innere Sicherheit: Personal und technische Ausrüstung der Polizei und Justizbehörden verbessern. Kommunale Finanzen: Städte, Gemeinden und Kreise mit notwendigen Mitteln ausstatten. Nur Aufgaben auf die Kommunen übertragen, wenn diese finanziell durch Bund und Land abgesichert sind.
4. Und wie beurteilen Sie die Arbeit der Opposition?
Die Opposition ist an die Regierungsarbeit unter Ministerpräsident Rüttgers zu erinnern. Die Sparmaßnahmen und Einführung von neuen Gebühren, z.B. Studiengebühren, haben das Land nachhaltig in eine Schieflage gebracht.
5. Bei welchem Wahlergebnis sehen Sie Ihr persönliches Wahlziel erreicht
Erstens: Die Linke schafft die 5-Prozent-Hürde und zieht in den Landtag ein. Zweitens: Die Linke gewinnt so viele Stimmen, dass keine Regierung ohne ihr Mitwirken gebildet werden kann.
6. In einem Satz: Warum sollen die Wähler für Sie stimmen?
Weil ich die Sorgen und Ängste der Menschen ernst nehmen und denenen, die sich ausgeschlossen und ausgegrenzt fühlen, die Möglichkeit geben und sie dabei unterstützen möchte, sich wieder in die Gesellschaft zu integrieren.
Reinhard Prange ohne Worte
7. Wie sind Sie eigentlich zur Linkspartei gekommen?
Ich bin ein Verfechter der Katholischen Soziallehre. Bereits im 19. Jahrhundert hat sie Vorgaben zur Abschaffung von Ungerechtigkeiten formuliert. Das bekam 1891 in der Sozial-Enzyklika „Rerum Novarum“ durch Papst Leo XIII offiziellen Status. Freiheit, Solidarität, Subsidiarität, gerechter Lohn, menschenwürdige Arbeitsbedingungen, die gerechte Verteilung von Einkommen und Vermögen sind heute aktueller denn je. Diese Forderungen werden am besten durch Die Linke vertreten.
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8. Welche politisches Lebenswerk bewundern Sie am meisten und warum?
Das von Willi Brandt. Trotz persönlichen Angriffen und Diffamierungen hat er unbeirrbar einen Politikwechsel herbeigeführt.
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