Brilon. . Zehn Monate nach tödlichem Arbeitsunfall bei der Firma Egger hat die Staatsanwaltschaft Anklage gegen einen 18-Jährigen erhoben.

  • Gericht entscheidet über Zulassung des Verfahrens gegen 18-Jährigen
  • Vorwurf der Staatsanwaltschaft lautet „fahrlässige Tötung“
  • 31-Jähriger war bei Arbeitsunfall im Oktober tödlich verletzt worden.

Fahrlässige Tötung im Zusammenhang mit einem Arbeitsunfall wirft die Staatsanwaltschaft Arnsberg einem 18-Jährigen vor. Wie Staatsanwalt Klaus Neulken auf Anfrage unserer Zeitung bestätigte, hat er gegen den jungen Mann Anklage erhoben.

Wie immer in solchen Fällen muss das zuständige Gericht entscheiden, ob das Hauptverfahren tatsächlich eröffnet wird. Kommt es dazu, wäre vermutlich der Jugendrichter am Amtsgericht Brilon dafür zuständig, da es sich bei dem Beschuldigten um einen Heranwachsenden handelt.

Sicherungsmechanismus war vorhanden

Gegenstand des möglichen Prozesses wird ein folgenschwerer Arbeitsunfall bei der Firma Egger in Brilon vom 10. Oktober vergangenen Jahres sein. Ein 31-jähriger Arbeiter war an jenem Montagmorgen gegen 9.50 Uhr in eine Holzsortierungsanlage geraten und tödlich verletzt worden. Nach derzeitigem Kenntnisstand, so der Staatsanwalt, habe der 31-Jährige die Tür eines umzäunten Arbeitsbereiches geöffnet und sich in eine begehbare Maschine begeben.

Ist die Tür offen, steht die Maschine

Klaus Neulken: „Es gibt einen Sicherungsmechanismus: Ist die Tür geöffnet, kann die Maschine nicht starten. Das geht nur bei geschlossener Tür. Normalerweise wird die Tür, nachdem sie geöffnet wurde, mit einem Karabinerhaken offen gehalten.“ In diesem Fall soll die Tür nicht eingehakt gewesen sein. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass der 18-Jährige den Kollegen übersehen, die Tür geschlossen und die Maschine wieder gestartet haben muss. Der 31-Jährige starb noch an der Unfallstelle.

Schwebendes Verfahren

Die Firma Egger wollte sich zum jetzigen Zeitpunkt des schwebenden Verfahrens nicht zu dem Unfall äußern. Der junge Mann ist nach wie vor dort beschäftigt, allerdings in einer anderen Abteilung, hieß es auf Nachfrage.

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