Hochsauerland. . Für die FDP tritt Dr. Jobst H. Köhne in Meschede, Bestwig und im Altkreis Brilon an. Was er stoppen will: die Windkraft.
- FDP-Kandidat spricht sich gegen Windkraft im Hochsauerland aus
- Er glaubt, dass in dem Bereich „unglaubliche Mittel“ verschwendet werden
- Im Landtag würde er die Gesetze von Umweltminister Remmel zurückdrehen
Zum ersten Mal tritt Dr. Jobst H. Köhne als Kandidat bei einer Landtagswahl an. In Meschede ist er als Liberaler bereits bekannt, dort sitzt er im Stadtrat. Jetzt wirbt er um Stimmen in der Kreisstadt, der Gemeinde Bestwig und im Altkreis Brilon.
1. Sie sind früher bei den Grünen aktiv gewesen. Wie sind Sie danach zur FDP gekommen?
Umweltschutz und Basisdemokratie hatten mich damals bei den Grünen fasziniert. Das war in den 80er-Jahren in Hamburg. Heute haben die Grünen viele Sachen aufgegeben. Mich stört vor allem der Ansatz, dass sie als Regierung die Gesellschaft formen wollen. Das ist bei der FDP völlig anders. Hier geht es um Freiheit, um Würde und um die Entfaltung der Person. Wir haben ein optimistisches Menschenbild und glauben an eine fortschrittsfähige Gesellschaft. Im Jahr 2011 bin ich in die FDP eingetreten und wollte die Partei unterstützen, bald darauf war ich im Stadtrat, jetzt Landtagskandidat.
2. Ihre Name ist verbunden mit Kritik an der Windkraft. Was treibt Sie an?
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Dass hier unglaubliche Mittel verschwendet werden, ohne dass ein nennenswerter Effekt eintritt. Alle zwei Wochen wird eine Milliarde für die Energiewende ausgeben, aber Kohlendioxid ist kaum reduziert worden. Das ist schamlos. Ich frage mich: Wie konnten die Prioritäten so verrutschen? Wir haben doch dringendere Probleme: Sanierung der Schulen, die Alterung der Gesellschaft, Integration, auch Inklusion. Und als Naturfreund schmerzt es mich, wie die Skyline der Höhenwege zerstört werden soll. Aus meiner Sicht brauchten wir gar keine Windräder im Sauerland. Ich sehe den Nutzen nicht.
3. Welches ist das wichtigste Problem im Wahlkreis, und wie wollen Sie es lösen?
Das ist eindeutig die Windkraft. Ich bin dafür, die Regeln für das Aufstellen von Windrädern im Wald, die von Herrn Remmel erlassen worden sind, zurückzudrehen. Probleme haben wir auch bei der Verkehrsinfrastruktur und bei der Versorgung mit Breitband.
4. Was unterscheidet das Hochsauerland aus Ihrer Sicht vom Rest des Landes NRW?
In den größeren Städten bestehen andere Probleme: Da drängt das Thema Bildung stärker, während wir hier sehr gut ausgebildete Facharbeiter haben. Die Innere Sicherheit ist in manchen Städten zu einem Problem geworden. Auch wenn es hier viele Einbrüche gibt und Übegriffe stattgefunden haben: No-Go-Areas haben wir hier nicht. Das Leben im Sauerland ist ziemlich schön.
5. Wir beurteilen Sie die bisherige Regierungsarbeit der rot-grünen Koalition?
Die SPD ist, obwohl sie der größere Partner ist, im gefühlten Wirken hinter den Grünen verschwunden. Die haben im Wesentlichen regiert, und das haben sie nicht gut gemacht, oft sehr ideologisch. Und zwar nicht nur bei der Windkraft, sondern auch bei der Bildung. Wenn ich nur an die missglückte Inklusion denke. Dort hat man Kinder und Jugendliche, die besondere Förderung brauchen, einfach in den anderen Schulen untergemischt. Kinder und Eltern standen nicht im Mittelpunkt. Einwände wurden arrogant zurückgewiesen.
6. Und wie beurteilen Sie die Arbeit der Opposition?
Der zweitbeliebteste Politiker in NRW ist Christian Lindner, unser Spitzenkandidat. Das zeigt, dass wir als viel kleinere Oppositionspartei eine Sichtbarkeit erreicht habe, um die uns einige in der CDU beneiden. Übrigens habe ich selbst festgestellt, dass sich auch aus der Opposition heraus Einfluss nehmen lässt durch Argumente - im Stadtrat wie in einem Landtag.
7. Bei welchem Ergebnis sehen Sie Ihr persönliches Wahlziel erreicht?
Bei der letzten Wahl hat die FDP hier acht Prozent erreicht. Ich würde mich freuen, wenn wir das wieder bekommen können. Freuen würde ich mich über einen persönlichen Bonus.
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8. In einem Satz: Warum sollen die Wähler für Sie stimmen?
Ich glaube, dem Landtag würde es gut tun, wenn eine bürgerliche Stimme der Vernunft aus der ländlichen Region in Düsseldorf zu hören wäre.
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