Hochsauerlandkreis. . Matthias Kerkhoff möchte erneut für die CDU in den Landtag einziehen. Im Interview spricht er über seine Wünsche und Pläne.
Mit 47,3 Prozent der Erststimmen ist Matthias Kerkhoff (CDU) bei der NRW-Landtagswahl am 13. Mai 2012 als Direktkandidat im Wahlkreis Hochsauerland II (Meschede, Bestwig, Altkreis Brilon) in den Düsseldorfer Landtag gewählt worden. Damit holte er deutlich mehr Stimmen als seine Partei (40,1 Prozent). Das Ergebnis war ein Debakel für die CDU. Am 14. Mai 2017 hofft Kerkhoff auf ein besseres Gesamtergebnis seiner Partei.
1. Was unterscheidet den Hochsauerlandkreis aus Ihrer Sicht vom Rest des Landes?
Matthias Kerkhoff: Unsere Region vereint sehr viele positive Eigenschaften, die für das gesamte Land gelten. Das Ehrenamt oder die intensive Verbundenheit zur Heimat. Die Menschen hier fühlen sich in ganz besonderem Maße verantwortlich füreinander. Wie vielfältig das Engagement ist, das habe ich erst richtig in den vergangenen fünf Jahren bei meinen vielen Besuchen vor Ort im Wahlkreis gespürt.
2. Welches ist das wichtigste Problem im Wahlkreis und wie wollen Sie es lösen?
Die große Herausforderung ist die Frage, wie der demografische Wandel gestaltet werden kann. Von den Antworten, hängt die Zukunft unserer Dörfer ab: die Infrastruktur mit Schulen oder Geschäften oder die Fachkräftefrage. Wie schaffen wir es, dass unsere Unternehmen bei zurückgehenden Einwohnerzahlen – insbesondere junge Leute werden weniger – zukunftssicher aufgestellt bleiben? Auch die Frage der medizinischen Versorgung ist wichtig. Das alles zu organisieren und zu gestalten ist ein Kernthema für alle ländlichen Regionen und für alle politischen Ebenen.
3. Wie beurteilen Sie die Regierungsarbeit der rot-grünen Koalition?
Was hat die Landesregierung getan, um unserer Region bei ihren Herausforderungen zu helfen? Wenn wir einen attraktiven Lebensraum erhalten möchten, brauchen wir Unternehmen, die sich entwickeln können. Die Restriktionen beim Landesentwicklungsplan hemmen ihre Entwicklung und die der Dörfer. Beim Thema Windkraft wird unsere Region überfordert.
CDU-Kandidat Kerkhoff antwortet ohne Worte
Es wurde nicht genug für die Bildung getan. Das Problem des Unterrichtsausfalls und der nicht besetzten Schulleiterstellen ist allgegenwärtig. Das Thema Breitband: Es ist für die Bürger wichtig und für Unternehmen existenziell. In NRW hinken wir aber anderen Bundesländern weit hinterher.
4. Und wie beurteilen Sie die Arbeit der Opposition?
Eine Opposition ist erfolgreich, wenn sie die Schwachstellen der Regierung aufdeckt. Das haben wir getan. Als Opposition muss man aber eben damit leben, dass eigene Ideen und Anträge bei Abstimmungen keine Mehrheit finden, bestenfalls tauschen sie als Anträge der Regierungsfraktionen wieder auf. Als Beispiel nenne ich die Bodycams für die Polizei. Wir haben zum Beispiel auch auf das Problem der Antänzer lange vor der Silvesternacht in Köln hingewiesen. Damals wurden wir von den Regierungsfraktionen nur belächelt.
5. Bei welchem Ergebnis ist Ihr persönliches Wahlziel erreicht?
Ich möchte den Wahlkreis direkt gewinnen und aus dem Hochsauerland einen guten Beitrag für ein überdurchschnittliches Gesamtergebnis der CDU leisten.
6. Ein Satz: Warum sollten die Wähler für Sie stimmen?
Weil ich in den letzten fünf Jahren für die Region engagiert habe und in Düsseldorf für ein starkes Sauerland eingetreten bin. Das will ich weiter tun.
7. Hat Landespolitik gegenüber der Bundespolitik ein öffentliches Wahrnehmungsdefizit?
Ja – und das, obwohl auf Landesebene Entscheidungen getroffen werden, die vor Ort unmittelbare Auswirkungen haben. Ich nenne einmal als Beispiel die Windkraft oder die kommunalen Finanzen. Als Landtagsabgeordneter würde ich mir wünschen, dass Landespolitik in den Medien eine größere Rolle spielt.
8. Was hat Sie in den fünf Jahren in Düsseldorf besonders beeindruckt?
Dass ich als neuer und junger Kollege gut aufgenommen wurde und mich mit meinen Ideen einbringen konnte. Und das man mir nach kurzer Zeit die Verantwortung seitens der Fraktion für die Enquetekommission zur Zukunft der chemischen Industrie übertragen hat. Damit konnte ich ein wichtiges industriepolitisches Themenfeld bearbeiten.