Hallenberg/Hochsauerlandkreis. . 14 Fälle sind von Windpocken sind dem HSK-Gesundheitsamt in den vergangenen Wochen gemeldet worden. Einige Erkrankte waren nicht geimpft.

  • Anzahl der Fälle kein Anlass zur Sorge, sagt Dr. Peter Kleeschulte, Leiter des Gesundheitsamtes
  • Eine Unterbrechung der Infektionswelle sei durch die laufenden Osterferien möglich
  • Hohe Ansteckungsgefahr: Erreger der Windpocken wird durch Tröpfcheninfektion übertragen

Sie verbreiten sich wie der Wind, sie verbreiten sich mit ihm: Windpocken. Auch in Hallenberg sind sie momentan ein Thema. 14 offiziell Erkrankte sind dem Gesundheitsamt des Hochsauerlandkreises bekannt – seit dem 15. Februar. Das sei aber kein Anlass zur Sorge, beruhigt Dr. Peter Kleeschulte, Leiter des Gesundheitsamtes. Dennoch spricht er von einem Ausbruch der Viruserkrankung.

Von den gemeldeten Erkrankten seien zehn Kinder in der Grundschule, zwei besuchen den Kindergarten. Außerdem betreffe es einen Schüler der Verbundschule und eine erwachsene Mutter. „Bisher ist uns kein zweiter Ausbruch der Windpocken im Hochsauerlandkreis bekannt“, so Dr. Kleeschulte. Auch in den vergangenen beiden Jahren lag keiner vor. „2015 gab es im Hochsauerlandkreis insgesamt 43 gemeldete Einzelfälle, 2016 waren es 45“, fasst er zusammen.

Unterbrechung der Infektionswelle durch Osterferien

In diesem Jahr gebe es bereits 21 Erkrankte. „Es kommen bestimmt noch Einige hinzu, besonders wegen des Ausbruchs in Hallenberg“, so Kleeschulte weiter. Dennoch sei eine Unterbrechung der Infektionswelle durch die Osterferien möglich, da die Schüler nicht auf engem Raum zusammensitzen.

Um einer Infektion vorzubeugen, empfiehlt der Gesundheitsamtsleiter dringend die entsprechende Impfung: „Sie ist sehr wichtig. Daher gibt es auch eine offizielle Impfempfehlung.“ Kinder und Erwachsene, die bisher nur eine der beiden vorgesehenen Impfungen erhalten haben, holen diese bestenfalls nach, betont er. Die Injektion werde in den meisten Fällen als eine Kombinationsimpfung verabreicht, so dass der Schutz Masern, Mumps und Röteln (kurz MMR) umfasst. Da die Infektionskrankheit hochgradig ansteckend sei, liege die Wahrscheinlichkeit einer Ansteckung beinahe bei 100 Prozent. Voraussetzung sei der Kontakt mit einem Erkrankten.

Erreger wird durch die Tröpfcheninfektion übertragen

Der Erreger der Windpocken wird durch die Tröpfcheninfektion übertragen, „daher mit dem Wind und wie der Wind“, sagt Kleeschulte. Einige der Betroffenen in Hallenberg konnten keine Impfung vorweisen. „Das zeigt die Wichtigkeit noch einmal“, mahnt er.

Gesundheitsamt rät: Auf den Impfschutz achten

Während die Krankheit bei Kindern oft ohne weitere Probleme verläuft, liege bei Erwachsenen ein höheres Risiko vor. Laut Dr. Kleeschulte könne durch eine Windpocken-Infektion u.a. das zentrale Nervensystem beschädigt werden. Doch auch bei Kindern gebe es mitunter schwere Krankheitsverläufe.

Bei einer Schwangerschaft sei besonders auf den Impfschutz zu achten, da der Fötus im ersten Drittel der Schwangerschaft besonders anfällig für die Viruserkrankung sei.

Außerdem sei zu beachten, dass eine Erkrankung auch im weiteren Verlauf des Lebens noch einmal ein Rolle spielen könne – beispielsweise in Form einer Gürtelrose. Denn: Wer das sogenannte Virazella-Zoster-Virus in sich trage, laufe der Gefahr einer Reaktivierung.

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