Brilon/Olsberg. . Seit einem Jahr gibt es Förderklassen für junge Flüchtlinge im HSK. Es gibt Schüler mit guter Vorbildung und nicht alphabetisierte Kinder.

  • In den Internationale Förderklassen werden Flüchtlinge im Alter von 16 bis 18 Jahren unterrichtet
  • Durch betriebliche Praktika werden außerdem erste Kontakte zu heimischen Unternehmen geknüpft
  • Der Übergang in berufliche Bildungsangebote für Großteil der Schüler nach einem Jahr nicht möglich

„Nach langer Flucht ein neues Ziel: Deutsch lernen“ - unter diesem Titel berichtete die WP vor einem Jahr über die damals am Berufskolleg Brilon neu eingerichtete Internationale Förderklasse für Flüchtlinge im Alter von 16 bis 18 Jahren. Ziel ist es, die Jugendlichen auf eine reguläre berufliche Ausbildung vorzubereiten. Damit das gelingt, steht der Spracherwerb im Vordergrund. Durch betriebliche Praktika werden außerdem erste Kontakte zu heimischen Unternehmen geknüpft.

Großteil der Schüler benötigt deutlich mehr Zeit

Die insgesamt sieben inzwischen im HSK eingerichteten Internationalen Förderklassen richten sich gezielt an Jugendliche, die erstmals eine deutsprachige Schule besuchen und nicht über die erforderlichen Sprachkenntnisse verfügen, um am Unterricht in einer Regelschule teilzunehmen. Aktuell gibt es am Berufskolleg Brilon zwei Internationale Förderklassen mit rund 37 Schülern, und am Berufskolleg eine Klasse mit 20 Schülern.

Neues Angebot am Berufskolleg Olsberg

Ab 2. Mai wird es am Berufskolleg Olsberg ein neues Angebot geben. Mit dem Briloner Berufskolleg startet unter dem Motto „Fit für mehr“ eine neue Klasse für junge Flüchtlinge bis zum Alter von 25 Jahren.

Angemeldet sind bisher 17 Schüler. Auch dabei wird es darum gehen, die jungen Migranten auf den deutschen Arbeitsmarkt vorzubereiten. Und auch für sie gilt: Sprachkenntnisse sind das A und O.

Nachdem die ersten Erfahrungen mit diesem Schulangebot vorliegen, stand das Thema im Schulausschuss des Kreises auf der Tagesordnung. Demnach hat sich gezeigt, dass der direkte Übergang in berufliche Bildungsangebote für einen Großteil dieser Schüler nach nur einem Jahr Unterricht noch nicht möglich sein wird. Für sie ist ein Wiederholen der Internationalen Förderklasse vorgesehen.

Die Betriebspraktika sind sehr wichtig

Doch nicht nur für die Schüler ist der Unterricht eine Herausforderung. Auch die Lehrkräfte stehen vor einer schwierigen Aufgabe. Problem ist vor allem, dass die Schülerschaft sehr heterogen ist. In den Förderklassen gibt es sowohl Schüler, die kaum oder gar nicht alphabetisiert sind, als auch Jugendliche, die in ihrer Heimat über mehrere Jahre eine Schule besucht haben, also über eine gute Vorbildung verfügen.

Erfahrungen, die auch die Schulleitungen der heimischen Berufskollegs gemacht haben. Franz-Josef Killing, Leiter des Berufskollegs Brilon, erklärt, dass bei den Internationalen Klassen der Spracherwerb Priorität hat. Seine Einschätzung: Neben dem Unterricht sind zum Erlernen der deutschen Sprache auch die Betriebspraktika sehr wichtig. Im zweiten Schulhalbjahr bekommen die Schüler deshalb an zwei Tagen pro Woche Einblick in die heimische Arbeitswelt.

Deutsche Sprache sowie politische und kulturelle Grundkenntnisse

Auch Oliver Schannath, stellvertretender Leiter des Berufskollegs Olsberg, sieht die internationalen Klassen als sehr sinnvolle und notwendige Angebote für die Integration der jungen Leute. Es gehe darum, ihnen Basiskompetenzen und die deutsche Sprache sowie politische und kulturelle Grundkenntnisse zu vermitteln.

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