Winterberg. . Der Rat Winterberg hat sich dafür ausgesprochen, den Kirmesplatz bis zum Ende der Wintersaison 2017/18 für Wohnmobilisten offen zu halten.
- Für die Renovierung der Parkfläche und eine neue Stromversorgung werden 9000 Euro investiert
- Die Parkgebühr auf dem Kirmesplatz wird von acht auf 18 Euro pro Tag angehoben
- Beschluss gilt zunächst für ein Jahr, da man nicht weiß, ob und wann eine andere Platzlösung greift
Das Thema Wohnmobilparken in der Stadt scheint ein Dauerthema zu werden. Zuletzt wurde in der Ratssitzung im Mai 2016 sowohl die Gesamtsituation zum Wohnmobilparken im Stadtgebiet als auch die Gebührenhöhe für den Parkplatz am Kirmesplatz beraten. Der Rat war damals zu dem Ergebnis gekommen, das Wohnmobilparken dort mit Ende der Weihnachtsferien 2016/2017 aufzugeben. Wegen der sehr guten Wintersaison 2016/2017 und des damit verbundenen starken Besuchs von Wohnmobilisten mit Beginn der Weihnachtsferien wurde mit Zustimmung des Rates im Januar 2017 das Parken auf dem Kirmesplatz zunächst zu den bisherigen Bedingungen verlängert.
Platz wegen seiner Lage bei Touristen beliebt
Aus persönlichen Gesprächen zwischen den Politessen bzw. den Mitarbeitern des Winterberger Ordnungsamtes und den dort parkenden Wohnmobilisten ist bekannt, dass der Kirmesplatz aufgrund seiner zentralen Innenstadtlage trotz der bescheidenen Infrastruktur ein beliebter Stellplatz ist.
Doch wie soll es weiter gehen? Mit dieser Frage beschäftigte sich der Rat in seiner jüngsten Sitzung. Mit einer Gegenstimme votierte das Stadtgremium dafür, den Platz ganzjährig zunächst bis zum Ende der Wintersaison 2017/18 für Wohnmobilisten offen zu halten. Für die Oberflächenbearbeitung der Abstellflächen am Kirmesplatz und eine neue Stromversorgung sollen 9000 Euro investiert werden. Haushaltsmittel für derartige Maßnahmen sind nicht im Haushaltsjahr 2017 eingeplant. Eine Deckung der Ausgaben erhofft sich der Rat aber durch die Mehreinnahmen bei den Parkgebühren, die bislang bei 8 Euro lagen. Und die Platzkosten werden erhöht. Darüber herrschte Einvernehmen im Rat.
9000 Euro werden investiert
Die SPD-Fraktion, die zunächst 15 bis 16 Euro pro Tag ins Gespräch gebracht hatte, konnte sich am Ende dem CDU-Vorschlag mit 18 Euro anfreunden. Vielmehr sei auch nicht vertretbar für einen Platz, der nicht den höchsten Komfort biete, lautete der Ratstenor.
Investoren, die offenbar Interesse als Platzbetreiber gezeigt hatten, kommen vorerst nicht zum Zuge. „Sinnvoll ist eine Lösung für vorerst ein Jahr, da wir nicht wissen, ob und wann eine andere Lösung mit dem Platz, denkbar in Verbindung mit IKEK, kommt“, betonte CDU-Ratsherr Martin Schnorbus. So sei ein langfristiges Mietverhältnis ausgeschlossen, das zudem öffentlich angeboten werden müsste. SPD-Fraktionsvorsitzender Torben Firley war sich im Anschluss mit den CDU-Kollegen einig: „Wir müssen weiter nach einem geeigneten Platz suchen.“
Wie von der Verwaltung im Vorfeld mitgeteilt, werden seit der Übernahme der Parkraumbewirtschaftung in 2013 die monatlichen Einnahmen durch die Verwaltung für alle Parkscheinautomaten erfasst. Seit 2014 liegen die Zahlen für das jeweilige Jahr vollständig vor. Im sehr stabilen Durchschnitt der letzten drei Jahre (2014-2016) wurden pro Jahr jeweils knapp 1800 Tickets zum Preis von 8 Euro am Parkscheinautomaten gezogen. Ein Ticket berechtigt zur 24-stündigen Nutzung des Stellplatzes und beinhaltet bereits den Kurbeitrag für zwei Personen.
Nachfrage im Winter sehr groß
Auf die reine Wintersportsaison, also die Monate von Dezember bis Februar, entfallen jeweils deutlich mehr als die Hälfte der jährlichen Ticketverkäufe. Die Nachfrage außerhalb dieser drei Monate ist wesentlich geringer, diesen Bedarf könnten die professionell geführten Wohnmobilstellplätze im Stadtgebiet sicherlich bedienen. Der stärkste Nicht-Winter-Monat ist im Übrigen der Oktober. Die städtischen Politessen, so heißt es, sind regelmäßig, d.h. ein Mal täglich zur Kontrolle auf dem Kirmesplatz.
Investitionen sind im Übrigen nötig, weil der derzeit noch in Betrieb befindliche Kasten für die Stromverteilung (10 Anschlüsse) technisch abgängig ist und für einen Weiterbetrieb in jedem Fall erneuert werden muss.
Eine gebührenpflichtige Stromentnahme wurde nicht favorisiert, weil dies zum einen deutliche Mehrkosten bei der Anschaffung mit sich bringt, zum anderen solche Einrichtungen - wie auch zuletzt in Winterberg - regelmäßig von Vandalismus und Diebstahl betroffen sind.
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