Marsberg. Wenn es um die Ausweisung von Windkraftflächen geht, gelten für einige Premium-Routen Mindestabstände - nicht aber für den Diemelsteig.

Während die vier Wanderwege Sauerland-Höhenflug, Sauerland-Waldroute, Rothaarsteig und Lahnwanderweg im Entwurf zum Regionalplan Arnsberg – sachlicher Teilplan „Energie“ – wegen ihrer touristischen Bedeutung berücksichtigt werden sollen, ist sowohl vom international anerkannten europäischen Fernwanderweg E1 mit dem Hermannshöhenweg als auch von dem regional bedeutsamen Fernwanderweg „Diemelsteig“ keine Rede.

Der Fernwanderweg E1 und der Diemelsteig berühren das Stadtgebiet Marsberg. Bürgermeister Klaus Hülsenbeck machte die Bezirksregierung schriftlich darauf aufmerksam und forderte, diese ebenfalls im Fachbeitrag der Wirtschaft zum sachlichen Teilplan „Energie“ aufzunehmen. Die Bezirksregierung lehnte das ab und verwies darauf, dass die regionalen Wirtschafts- und Tourismusverbände den Fachbeitrag Wirtschaft erstellt haben. Sie heben darin die Bedeutung der vier Wanderwege hervor und fordern, bei der Darstellung von Vorrangzonen für die Nutzung von Energie aus Windkraft einen Vorsorgeabstand von 600 Metern zu berücksichtigen.

Der Regionalrat im Regierungsbezirk Arnsberg überarbeitet momentan den Entwurf zum Regionalplan. Bezüglich Vorsorgeabständen zu Wanderwegen gebe es keine konkreten Vorgaben, verwies die Bezirksregierung in ihrem Schreiben an die Stadt. Die Regionalplanungsbehörde fordere grundsätzlich dazu auf, sich mit der Frage der touristischen Belange im Planverfahren noch einmal vertieft auseinanderzusetzen. Konzeptionelle Lösungen und Ansätze hierzu sollen in enger Abstimmung mit dem politischen Gremien entwickelt werden. „Wir warten ab, wie sich das Verfahren weiter entwickelt“, sagte Bauamtsleiter Werner Besche.

Obermarsberg bildet den Ausgangspunkt des 226 Kilometer langen Hermannshöhenweges. Dieser Fernwanderweg ist vor einigen Jahren aus dem Zusammenschluss von Eggeweg und Hermannsweg entstanden. Im Stadtgebiet von Marsberg sind die Routen von Hermannshöhenweg und E1 identisch.

Der Diemelsteig verläuft überwiegend durch angrenzende nordhessische Gemeinden, in Teilen parallel zur Landesgrenze, bevor er am Diemelsee in einem Teilabschnitt das Stadtgebiet von Marsberg quert.

Gesundheitsstandort Marsberg

Der Prozess zur Entwicklung des Gesundheitsstandortes Marsberg wurde vor neun Jahren angestoßen. „Viele Projekte sind seither angegangen worden. Viele endeten in einer Sackgasse“, so Helmut Löhring von der Stadtverwaltung in seinem Statusbericht vor dem Planungsausschuss. Hauptaugenmerk liege auf der Sicherung des Krankenhausstandortes und der hausärztlichen Versorgung. Mit dem Krankenhaus stehe die Stadtverwaltung im regelmäßigen Kontakt. Löhring: „Hier gibt es momentan keinen Grund, ins Rad zu packen.“

Im Stadtgebiet liege die hausärztliche Versorgung mit 13 Ärzten bei mehr als 100 Prozent, so Löhring weiter. Problematisch war vor zwei Jahren noch die Altersstruktur. 57 Prozent waren mehr als 60 Jahre alt. Zwei neue junge Hausärzte praktizieren jetzt in Westheim und Bredelar. Dadurch ist die Quote auf 46 geschrumpft. Löhring: „Trotzdem müssen wir das Problem im Hinterkopf behalten.“

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