Hochsauerlandkreis/Brilon/Olsberg. . Der Hochsauerlandkreis plant eine Umstrukturierung der Berufskollegs-Landschaft. Eine Fassung sieht das Aus für das Berufskolleg Brilon vor.

  • Gutachterbüro erarbeitet sieben Varianten – mit unterschiedlichen Auswirkungen auf die Berufskollegs
  • Verwaltung erstellt Vorlage, die nun in den Schulausschuss am 14. März eingebracht wird
  • Fazit der 99-seitigen Analyse: Zwei Varianten werden favorisiert, eine sieht Aus für Standort Brilon vor

Das Gutachterbüro „conceptk“ hat sieben Varianten erarbeitet – mit unterschiedlichen Auswirkungen auf die fünf Berufskollegs im HSK. Eine Fassung sieht das Aus für das Berufskolleg Brilon in einigen Jahren vor. Das Berufskolleg Olsberg steht nicht zur Debatte.

„Die Kreisverwaltung hat das Konzept geprüft und eine Vorlage erstellt, die nun in den Schulausschuss am 14. März eingebracht wird“, so der Fachbereichsleiter „Schulen und Jugend“ des Hochsauerlandkreises, Martin Stolte.

Investitionssumme der sieben Varianten beträgt bis zu 83 Millionen Euro

Das Gutachterbüro favorisiert im Fazit seiner 99-seitigen Analyse die Varianten 4 und 5. Variante 5 sieht die Schließung des Berufskollegs Brilon in rund zehn Jahren vor. „ Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass die Variante 4 und 5 diejenigen sind, die wahrscheinlich die größte Wirtschaftlichkeit in der langfristigen Betrachtung haben. Durch die komplette Neuordnung der Bildungslandschaft und der Schaffung von Kompetenzzentren wird sich der Hochsauerlandkreis als besonders engagierter und innovativer Bildungsträger etablieren können, der auch über die Landkreisgrenzen hinweg Wirkung erzielen kann“, heißt es im Bericht. „Der Gutachter hat vom Kreis keine Denkverbote bekommen“, so Stolte. Jetzt beginne die politische Diskussion zur Entscheidungsfindung.

Die sechs Varianten im Überblick

Die Investitionssumme der sieben Varianten beträgt bis zu 83 Millionen Euro, die auf etwa zehn Jahre verteilt werden. Fördermittel aus dem Programm „Gute Schule 2020“ können eingesetzt werden und weitere Fördermöglichkeiten werden durch den HSK geprüft. Mit einbezogen werden müssen die Einsparungen bei den Betriebskosten.

Bei den ersten drei Varianten gibt es inhaltlich keine Synergien zwischen den Standorten.

Variante 0: Die Variante 0 sieht lediglich die Sanierung und Instandsetzung der technischen und baulichen Gebäudestruktur sowie eine energetische Sanierung in Teilbereichen vor.

Variante 1: In der Variante 1 gibt es darüber hinaus Ersatzbauten für die Gebäude 1 bis 3 am Berufskolleg Berliner Platz.

Variante 2: Ersatzbauten für die Gebäude C und D am Berufskolleg Meschede sieht die Variante 2 zusätzlich vor.

Variante 3: Eine Aufgabe des Standortes Berufskolleg am Eichholz in Arnsberg in fünf bis sechs Jahren beinhaltet die Variante 3. Dazu kommen die Ersatzbauten für das Berufskolleg Berliner Platz der Gebäude 1 bis 3 sowie Ersatzbauten der Gebäude B, C und D und der Abbruch des Gebäudes F am Berufskolleg Meschede“. Synergien ergeben sich in den Bereichen Lebensmittelverarbeitung, Hauswirtschaft und Gastronomie, die dann am Berufskolleg Meschede gebündelt werden. Die Bildungsgänge Agrar, Forst und Holzbau würden zum Berufskolleg Berliner Platz“ wechseln und die Sozial- und Gesundheitsberufe am Berufskolleg Olsberg konzentriert.

Variante 4: Zusätzlich zur Variante 3 wird es in der Variante 4 auch einen Ersatzbau für das Gebäude 4 am Berufskolleg Berliner Platz geben. Die übrigen Bauberufe würden an das Berufskolleg Berliner Platz verlagert.

Variante 5: In der Variante 5 wird nach etwa zehn Jahren auch das Berufskolleg Brilon geschlossen. Die Kaufleute werden von dort an das Berufskolleg Olsberg wechseln.

Variante 6: Einen kompletten Neubau des Berufskollegs Berliner Platz und des Berufskollegs Meschede mit Ausnahme der Sporthalle beinhaltet die Variante 6. Am Berufskolleg Olsberg würden die Bestandsgebäude saniert. Durch die Varianten 5 und 6 würden drei Kompetenzzentren im HSK entstehen und es wäre eine vollständige Neuordnung der Bildungsgänge möglich.

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