Winterberg/Oberstdorf. . Was zahlen Winterurlauber in Winterberg und Oberstdorf? Wir wagen den Vergleich – und stellen fest: Im Sauerland ist eigentlich nur eines teurer.
- Ein Vergleich der Kosten für Skifahrer in Winterberg und Oberstdorf
- Im Sauerland sind die Pisten kürzer, die Preise für den Ski-Verleih günstiger
- Kurze Anreise ist ein Vorteil für Winterberg
Er schleicht sich an. Jeden Tag ein Minusgrad mehr. Am Kahlen Asten sind es heute 4 Grad unter Null. Der Winter kommt zurück. Ganz langsam. Skifahrer und Rodler frohlocken angesichts neuer Flocken.
Und wohin zum Spaß in Weiß an einem verlängerten Wochenende? Ins Allgäu nach Oberstdorf? Oder ins Sauerland nach Winterberg? Was wird wo für das Geld geboten?
Die WESTFALENPOST hat die Preise verglichen. Der Vergleich erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit und kann nur ein Richtwert sein. Wer die Grafik überfliegt, sieht: Winterberg kommt gut weg.
Auch bei den Gästen. 242 Kilometer sind Antje und René Oemler gefahren. Sie kommen aus Bad Frankenhausen in Thüringen. Harrachov in Tschechien, am Westrand des Riesengebirges, 416 Kilometer entfernt, ist für das Ehepaar keine Alternative. „Zu überlaufen“, sagt der 46-Jährige. „Und für unsere Ansprüche beim Skifahren ist Winterberg ideal. Die Anfahrt ist kurz, die Preise in Winterberg sind in Ordnung.“ Nach Oberstdorf wären es für die Thüringer 553 Kilometer.
Im Harz ist das Angebot für Kinder mau
Eine Ost-West-Verbindung im Tourismus, die offenbar immer mehr Freunde findet. So sind in Sachsen-Anhalt in dieser Woche Winterferien. Die Schwestern Katja Klein und Jana Scherbaum aus Magdeburg und Aschersleben haben sich mit ihren Familien für eine Woche in Winterberg einquartiert.
Fünf Kinder im Alter von drei bis sechzehn Jahren und vier Erwachsene. Am Harz sind sie bei ihrer fast vierstündigen Anfahrt vorbeigefahren. Warum? „Da gibt es den Wurmberg und nicht viel mehr.“ Mit 971 Metern ist es nach dem Brocken der zweithöchste Berg im Harz. „Das Angebot für Erwachsene und Kinder ist da nicht so vielfältig wie hier.“ Mit den Preisen in Winterberg sind sie zufrieden. „Im Vergleich zu Österreich ist es hier direkt billig.“ Dem widerspricht der Niederländer Patrick Kennebekken nicht. Der 38-Jährige aus Groenlo ist mit Kind und Kegel hier. „An den Preisen gibt es nichts zu meckern. Es ist unser Skigebiet vor der Haustür. Das passt. Hier passt alles zusammen. Wir sind nicht zum ersten Mal hier. Dieses Mal mit zwölf Personen in einem Ferienhaus.“
Wer Winterberg ansteuert, weiß, was ihn erwartet
Wer Winterberg ansteuert, weiß, was ihn erwartet. Kritik gibt es, vom fehlenden Sonnenschein derzeit einmal abgesehen, nicht. „Ich zahle für zwei Nächte in einer Pension 70 Euro“, sagt Pascal Kühnapfel, Industriemechaniker aus Lügde im Kreis Lippe. „Das ist aus meiner Sicht ein guter Preis.“
Oberstdorf | Winterberg | |
Wurst | 2,50€ | 2,50€ |
Bier 0,5l | 3,60€ | 4€ |
Natürlich ist allen Befragten bewusst, dass die Abfahrten in Oberstdorf länger und anspruchsvoller sind. Winterberg zieht mit kurzer Anreise und ansprechenden Preisen. Wer Wintersport in Winterberg treibt, mag möglicherweise über die hohen Preise für den Skiverleih stutzen, werden die Bretter doch plakativ in Vororten billiger angepriesen. „Unsere Zahlen“, sagt Susanne Schulten, Sprecherin der Wintersportarena-Sauerland, „beziehen sich auf Betriebe, die mit einem Qualitätssiegel zertifiziert sind. Es geht nicht um Billigheimer.“