Westheim. . Irmingard Dusil will in der alten Molkerei in Marsberg-Westheim ein Kultur- und Naturzentrum etablieren. Noch ist dort viel Platz.

  • Irmingard Dusil will in der alten Molkerei in Westheim ein Kultur- und Naturzentrum etablieren
  • Sie betreibt dort aktuell noch ein Atelier zur Metallgestaltung, noch ist aber viel Platz
  • Alte Maschinen können dort aufgebaut werden, Jung soll von Alt lernen

Die alte Molkerei an der B7 im Herzen von Westheim ist seit 20 Jahren Lebensmittelpunkt von Irmingard Dusil.

Die gelernte Kunstschmieden, Bildhauerin und Metallbildnerin hat sich dort mit ihrem Ehemann Bert eine Werkstatt aufgebaut und betreibt ein Atelier für Metallgestaltung.

In Vitrinen sind ihre selbst gefertigten Schmuckstücke in Gold und Silber zu sehen. In der großen Halle ist reichlich Platz für ihre Skulpturen aus Glas und anderen Materialien sowie die ihres verstorbenen Mannes. Auch er war Goldschmied, Grafiker und Metallbildner.

Kultur- und Naturzentrum soll etabliert werden

Seit zwei Jahren ist die 62-jährige Künstlerin Witwe. Ihr Mann starb 65-jährig nach kurzer, schwerer Krankheit. In der ehemaligen Molkerei ist noch viel freier Platz. Und den möchte sie mit anderen Menschen teilen. Zum Anwesen gehört auch eine große Obstwiese.

Irmingard Dusil plant, in der Molkerei ein Kultur- und Natur-Zentrum (KuNZ) zu etablieren, und sucht Gleichgesinnte: „Hier sollen sich altes und neues Wissen treffen und sich gegenseitig befruchten.“

Sie stellt sich das KuNZ als einen Ort vor, in dem Wissen ausgetauscht wird über alte Handwerksberufe zum Beispiel, wo künstlerische und häusliche Techniken weitervermittelt werden, aber auch gärtnerische und naturkundliche. Auch Erfahrungen mit Tieren sollen eingebunden werden. Aber auch der Umgang mit dem PC oder Alltagstipps jeglicher Art sollen einen Platz haben.

Raum für alte Handwerksmaschinen

„Mein Wunsch ist, dass das Wissen und Können von Handwerkern alten Schlags nicht verloren geht,“ wendet sich Irmingard Dusil an Männer und Frauen, die sich aus dem aktiven Arbeitsleben verabschiedet haben, die nicht wissen, was mit ihren betriebsbereiten Maschinen in ihren Werkstätten geschehen soll.

Egal, ob es sich um Korbmacher, Kürschner oder Seilmacher handelt. „Die Maschinen können hier aufgebaut werden“, zeigt sie auf die freien Flächen in der 400 qm großen Halle. Alte Druckermaschinen stehen dort bereits.

Sie möchte auch Hausfrauen ansprechen, sich mit ihren Fähigkeiten, die heute nicht mehr unbedingt gefragt sind, einzubringen. Sei es Spinnen oder Weben, Einkochen oder Backen, Klöppeln oder Nähen. „Wir wollen gemeinsam Arbeiten, lernen und feiern, wieder kreativ werden.

Wir wollen uns selbst wieder etwas zutrauen. Das eigene Wissen und das der Mitmenschen soll wieder ernst genommen werden. Das Individualitätsbewusstsein soll wieder in den Mittelpunkt gerückt werden.“

Zukunft aus alten Dingen gestalten

So könnten alle möglichen Dinge repariert werden. Aus alten Sachen könnten neue geschaffen werden. Irmingard Dusil: „Darüber hinaus können wir uns Gedanken machen und darüber sprechen, wie die Zukunft aussehen kann und wie wir sie gestalten können. Wir werden Gespräche darüber führen, was uns bewegt.“

Aber auch junge Menschen sollen angesprochen sein im Sinn von Alt lernt von Jung, zum Beispiel den Umgang mit Internet und Computern.

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