Olsberg/Brilon. . Etwas mehr als 40 neue Stolpersteine sind am Mittwoch in Brilon und Olsberg verlegt worden. Sie sollen an Mitbürger jüdischen Glaubens erinnern.
- Der Kölner Künstler hat in Brilon und Olsberg insgesamt etwas mehr als 40 Stolpersteine verlegt
- Die Mahnmale sollen an Bürger jüdischen Glaubens erinnern, die im Zweiten Weltkrieg verstorben sind
- Demnig verlegt seine Steine deutschlandweit und hatte bereits zuvor einige davon in der Region gesetzt
Behutsam klopft Gunter Demnig auf den Stein, anschließend bedeckt er ihn mit etwas Zement, damit er auch gut im Fußweg sitzt. Der Kölner Künstler ist der Urheber der sogenannten Stolpersteine. Sie sollen an Mitbürger jüdischen Glaubens erinnern, die im Laufe des Zweiten Weltkriegs durch den Nationalsozialismus umkamen.
Am Mittwoch sind in Brilon weitere 19, in Olsberg 23 Steine verlegt worden. Ab 10.30 Uhr startete die Steinverlegung in Assinghausen an der Grimmestraße, wo bereits seit vergangenem Jahr drei Stolpersteine zu Ehren der Familie Löwenstein liegen. Nun kam noch ein weiterer hinzu. Über die Bahnhofstraße in Olsberg ging es noch nach Bigge, wo an insgesamt vier Stellen weitere Gedenksteine gelegt wurden.
Jüdisches Leben nachvollziehen
Die Stolpersteine dienen zugleich als Orientierungsmarken für den Weg der Erinnerung, der in Kürze fertiggestellt wird. Auf insgesamt sechs Kilometern in Olsberg werden dabei nicht nur die Stolpersteine besucht, sondern auch die Wirkungsstätten der Mitbürger jüdischen Glaubens angesteuert. So führt der Pfad z.B. an der ehemaligen jüdischen Schule oder der Synagoge vorbei. Die sechs Kilometer sind aufgeteilt auf zwei Wege in Bigge (vier Kilometer) und Olsberg (zwei Kilometer).
Gute Mithilfe in der Region
Künstler Demnig bringt am Morgen in Olsberg die Steine in die Erde, um 14 Uhr ist er bereits in der Briloner Friedrichstraße und setzt dort das nächste Gedenkstück in den Bürgersteig. Weitere Stationen sind noch die Bahnhofstraße und die Königsstraße. „Die Zusammenarbeit mit den Kommunen hier vor Ort funktioniert immer hervorragend. Solche Hilfe ist nicht an allen Orten selbstverständlich“, erklärt Demnig, der seine Stolpersteine in ganz Deutschland verlegt. Die Region ist um 40 weitere Steine reicher - 40 Mahnmale, die hoffentlich dafür sorgen, dass sich solche Gräueltaten nicht wiederholen.
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