Olsberg. (wi) Ein Brand hat gestern erheblichen Schaden im neuen Sole-Kneipp-Bad „Aqua” angerichtet. Die Polizei spricht von 20 000 Euro. Aus noch unbekannten Gründen brach das Feuer in der Sauna „Waldlichtung” im Innenbereich des Bades aus.
Ein Saunabauer wurde schwer verletzt, ist aber mittlerweile auf dem Weg der Besserung. Ob das Bad - wie geplant - am 8. August eröffnen kann, soll am Montag nach einem Termin mit allen am Bau Beteiligten entschieden werden.
Um 10.25 Uhr läuft der Alarm bei der Feuerwehrleitstelle in Meschede auf. Zu diesem Zeitpunkt kämpft ein 45-jähriger Saunabauer aus Erlangen bereits mit den Flammen. „Er hat mit einem Schlauch versucht, das Feuer in den Griff zu bekommen. Dabei hat er offenbar Rauch eingeatmet und musste auf die Intensivstation des Krankenhauses gebracht werden. Außer ihm wurde zum Glück niemand verletzt”, sagt Bad-GmbH/Touristik-Geschäftsführer und Feuerwehrsprecher Andreas Rüther. In Windeseile sind die Einsatzkräfte vor Ort: 65 Leute und elf Fahrzeuge rücken an. Darunter der Löschzug Olsberg, die Löschgruppen Antfeld, Assinghausen, Elleringhausen und Gevelinghausen. Auch im Gepäck: eine Wärmebildkamera und ein Messfahrzeug für gefährliche Stoffe und Güter aus Brilon. Ein Handgriff sitzt wie der andere: Mit zwei C-Rohren pumpen die Wehrleute Wasser in die Sauna, die sich in der unteren Etage des Badgebäudes befindet. Mit Pressluft und unter Atemschutz rücken die Feuerwehrmänner dem Brandherd zu Leibe.
Hohe Außentemperaturen, dicke Schutzbekleidung und Hitze durch das Feuer - die Wehrmänner sind nicht zu beneiden. Sie arbeiten sich in mehreren Schichten vor, wechseln sich immer wieder ab. Denn einer allein kann die Belastung auf Dauer nicht ertragen. Das Feuer ist schnell gelöscht. „Obwohl eigentlich kaum Rauch nach außen gedrungen ist, wollen wir auf Nummer Sicher gehen, dass keine giftigen Stoffe in die Umwelt geraten sind”, erklärt Andreas Rüther. Wenig später gibt Marcus Bange vom Löschzug Brilon Entwarnung. „Wir haben an drei unabhängigen Stellen gemessen. Die Kohlenmonoxidwerte sind leicht erhöht; sie bewegen sich aber in einem unbedenklichen Rahmen.” Auch weitere Messungen hätten keine Gefährdung angezeigt.
Allen Mitarbeitern, die irgendwie mit dem Bad zu tun haben, steht die Enttäuschung ins Gesicht geschrieben. Man spürt, die Menschen haben sich mit dem Projekt identifiziert. Hier hat heute ein Stück von ihnen Schaden erlitten. Alle haben im Team auf den 8.8. hingearbeitet und nun dies. Architektin Daniela Kersting wischt sich die Tränen weg und möchte am liebsten gar nicht angesprochen werden. Ratlosigkeit auch bei Karl Metten, Allgemeiner Vertreter des Bürgermeisters: „Ja, das hat uns alle schwer getroffen. Wir müssen in Ruhe sehen, wie es weitergeht. Am Montag kommen alle am Bau beteiligten Firmen zusammen.
Dann werden wir entscheiden, ob es beim 8.8. bleibt. Vielleicht können wir eröffnen und den betroffenen Saunabereich erstmal aussparen.” Andreas Rüther: „Es bringt nichts, hier jetzt blindwütig zu reinigen. Wir müssen klaren Kopf bewahren und die Aufräumarbeiten in Ruhe und mit Verstand angehen.”
Die Kriminalpolizei war gestern in Olsberg. Sie schickt heute einen Brandsachverständigen ins „Aqua”, der die Ursache für das Feuer ermitteln soll. Die Polizei geht nach ersten Erkenntnissen von einem technischen Defekt aus.