Brilon. . Die Stadt Brilon stellt dem Maria Hilf-Krankenhaus ein Investitions-Darlehn über zwei Millionen Euro zur Verfügung.

  • Haupt- und Finanzausschuss der Stadt Brilon empfiehlt Finanzspritze für das Haus
  • Stadt Brilon stellt ihre Forderungen an das Maria-Hilf hinter die anderen Gläubiger zurück
  • CDU-Fraktion will Maria Hilf in den nächsten Jahren „mehrere Millionen Euro“ zur Verfügung stellen

Damit soll im kommenden Jahr der Umbau der Drei- zu Zwei-Bett-Zimmern fortgesetzt werden. Das hat der Haupt- und Finanzausschuss als Empfehlung an den Rat beschlossen. „Um als kommunales Krankenhaus im Wettbewerb zu bestehen, sind kontinuierlich Investitionen sowohl in die medizinische Infrastruktur wie auch in die Aufenthaltsqualität erforderlich“, so Bürgermeister Dr. Christof Bartsch, der gleichzeitig auch Vorsitzender des Aufsichtsrats der Maria Hilf-Krankenhaus gGmbH ist, zur WP.

Stadt will eine sogenannte Rangrücktrittsvereinbarung treffen

Sowohl für dieses Darlehen wie auch die noch offene Forderung aus Erschließungsbeiträgen zum Straßenbau über rund 0,65 Millionen Euro will die Stadt eine sogenannte Rangrücktrittsvereinbarung treffen. Das - so Dr. Bartsch - sei bei Gesellschafterdarlehen üblich. Mit dieser Rangrücktrittserklärung stellt die Stadt ihre Forderungen hinter die anderer Gläubiger. Ein derartiges Darlehen, so der Bürgermeister, würde bei einer etwaigen Überschuldungs-Situation - Dr. Bartsch: „Das Wort möchte ich nicht in den Mund nehmen. Da wird schnell etwas hinein interpretiert.“ - insolvenzrechtlich nicht berücksichtigt.

Ex-Geschäftsführer hatte auf Notwendigkeit einer Finanzspritze gepocht

Dass die Stadt als Träger des Krankenhause am Schönschede etwas tun muss, hatte der ehemalige Geschäftsführer, Bernd Löser, noch einmal im Geschäftsbericht 2015 formuliert. Es sei seine Pflicht, „klar und unmissverständlich darauf hinzuweisen“, dass der Wirtschaftsplan „keine Möglichkeiten“ für „zwingend notwendige innovative Investitionen“ vorsehe. Löser: „Damit ist ein Wachstum wie in den vergangenen 25 Jahren, in denen es gelungen ist, das Krankenhaus Maria Hilf vom unbedeutenden Haus der Grundversorgung zum integrativen Versorgungsnetzwerk im östlichen HSK auszubauen, nicht möglich.“

25,08 Millionen Euro Umsatzerlöse erzielte das Maria Hilf aus Krankenhausleistungen im vergangenen Jahr, rund 800 000 Euro weniger als 2014. Um rund eine halbe Million Euro zurück gingen die Verbindlichkeiten. Stand Ende 2015: 12,15 Millionen Euro.

Innere Abteilung erhält mit der Kardiologie einen weiteren Fachbereich

Die CDU-Fraktion hat sich in ihrer Haushalts-Klausur am letzten Wochenende darauf festgelegt, dem Maria Hilf in den nächsten Jahren „mehrere Millionen Euro“ zur Verfügung zu stellen. Aus dem normalen Geschäftsbetrieb, so Fraktionssprecher Fisch, seien die Umbaumaßnahmen nicht zu erwirtschaften. Nur mit dieser Unterstützung könnte die Stadt „unser gutes kommunales Krankenhaus“ wettbewerbsfähig halten.“

„Wäre dies ein Krisenherd, hätte ich die Stelle sicher nicht angetreten,“ sagt die neue Geschäftsführerin des Krankenhauses, Margit Schmaus. Seit zwei Wochen ist sie am Schönschede tätig. Sie kennt das Maria Hilf aus ihrer früheren Beratertätigkeit. Ihre Einschätzung: „Das ist ein zukunftsfähiger Standort.“ Drei Punkte hat sie im Blick: den Ausbau der internen Strukturen, die Weiterentwicklung von Kooperationen, zum Beispiel mit Fachärzten und das Qualitäts-Management. Zum Januar erhält die Innere Abteilung mit der Kardiologie einen weiteren Fachbereich inklusive weiterem Chefarzt. Die Abteilung soll mit der Kardiologischen Praxis Dres. Ruhr-Bremer-Quint das Behandlungsangebot weiter ausbauen.

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