Brilon. . Das DRK baut im Stadtzentrum eine neue Kindertagesstätte. Die BBL wirft dem Träger der neuen Einrichtung Versäumnisse bei der Finanzierung vor.

Die katholische und die evangelische Kirche kriegen ihn in Brilon, die Arbeiterwohlfahrt, die Rappelkiste und auch der DRK-Kreisverband: Den städtischen Anteil an den Betriebskosten für die von ihnen betriebenen Kindertageseinrichtungen. Je nach Träger übernimmt die Stadt Brilon zwischen vier und neun Prozent dieser Kosten. Das ist der Eigenanteil, den das Jugendamt dem Träger bei der Finanzierung der Einrichtungen als Eigenanteil zumutet. Und den die Kommunen übernehmen. Brilon lässt sich das im nächsten Jahr rund 400 000 Euro kosten.

Darin eingeschlossen werden sollte auch die neue Kindertagesstätte, die der DRK-Kreisverband Brilon unmittelbar neben seiner Geschäftsstelle zwischen Papestraße und den Arkaden in Brilon derzeit baut. Er sieht vier Gruppen vor.

53 Plätze sind für Kinder über 3 Jahren eingeplant. Dafür gab es bis 30. August vom Land einen Investitionszuschuss von 20 000 Euro pro Kind. Rund 100 Millionen Euro hatte das Land den Kreisen quotiert zur Verfügung gestellt. In den HSK flossen auf diese Wiese 677 684 Euro. Davon waren bis Mitte August, als der Rat Brilon sich für das DRK als Träger der Einrichtung entschied, bereits 268 343 Euro abgerufen. Zudem lag noch ein Förderantrag aus Hesborn vor. Kurzum: Für das DRK-Projekt hätten es statt der 20 000 Euro nur 3150 Euro pro Ü3-Platz gegeben.

Deshalb sah das DRK von einem Neubau auf dieser Zuschuss-Basis, die auch langfristige Auslastungsbedingungen mit sich gebracht hätte ab, und entschloss sich, das Objekt selbst zu finanzieren und das Gebäude an seine Tochter, die DRK Brilon Kita gGmbH zu vermieten. So Rene Teich, Geschäftsführer des DRK Dienstagabend im Sozialausschuss. Und das führte zu Verwirrungen und kontroversen Aussagen. Denn BBL-Ratsherr Reinhard Loos hielt dem DRK vor, sich nicht um den Ü3-Investitionszuschuss gekümmert zu haben. Folge: Jetzt habe die Stadt nicht nur den üblichen 9-Prozent-Anteil der normalen Betriebskosten zu tragen, sondern auch zusätzlich den Anteil an den Mietkosten. Rund 74 000 Euro zahlt das Land der eigens zum Betrieb der neuen Einrichtung gegründeten DRK Brilon Kita gGmbH, die die Einrichtung betreibt und das Gebäude von ihrer Mutter, dem DRK-Kreisverband, anmietet, pro Jahr als Mietkostenpauschale. Konsequenz für die Stadt: Sie muss dem DRK weitere rund 7000 Euro per anno überweisen - und das auf vorerst 20 Jahre. Denn so lange läuft der DRK-interne Mietvertrag. „Da kommt einiges zusammen“, meint Reinhard Loos zur WP. Er will deshalb durchaus handfeste Eigeninteressen des DRK-Kreisverbandes bei der Umsetzung dieses sozialen Investments nicht ausschließen.

Das weist Rene Teich zurück.