Winterberg. .

Sicherheitscheck. Securitys durchleuchten Taschen, tasten ab. Bevor man zu Hillary Clintons Wahlkampfveranstaltung in Iowa darf, wird man aufs Schärfste durchsucht. „Das war nur bei Clinton so“, sagt Jonas Wahle (24). Der Winterberger war Anfang des Jahres für einige Monate in den USA, nahm an einem Parlamentarischen Partnerschaftsprogramm teil, besuchte fast alle Wahlkampfveranstaltungen, sei es in großen Hallen oder kleinen Cafés – „Kommt immer auf die finanzielle Lage der Kandidaten an.“

Hillary Clinton also. Fox News, CNN, die Medien tummelten sich vor der Halle. In Iowa gehen die Vorwahlen los. Jeder Kandidat darf eine halbe Stunde reden. Hillary Clinton ließ reden. „Sie hat ihre Unterstützer reden lassen, selbst nur zehn Minuten gesprochen“, sagt Jonas Wahle.

Wie hat Hillary Clinton auf Sie gewirkt?

J onas Wahle: Sie konnte mich nicht überzeugen. Sie wirkt machtgeil. Mir kommt es so vor, als würde sie nur das sagen, was ihre Berater ihr einflüstern. Ihr Mann bringt überzeugender vor, wofür sie steht.


Wahlkampfveranstaltung von Donald Trump. Gleicher Medienrummel, weniger Securitychecks, viel mehr Aufmerksamkeit.

Donald Trump... Wirklich so skandalös wie man ihn aus dem Fernsehen kennt?

Donald Trump hat von allen zehn Kandidaten die ich gesehen habe die unseriöseste Veranstaltung abgeliefert. Er hat Beleidigungen ohne Sinn und Verstand rausgehauen, die Medien beschimpft und Worte wie „Fuck“ und „Shit“ benutzt. Im einen Moment redet er über seine mexikanischen Freunde, im anderen besteht er auf eine Mauer zwischen den USA und Mexiko. Bei ihm gab es keine Fragerunde, vielleicht weil er Angst davor hatte.

Jonas Wahle klopfte an Türen. Nicht für Clinton, nicht für Trump. Für Martin O’Malley, Demokrat, „die goldene Mitte“, wie Jonas Wahle sagt. Ein heißer Anwärter auf das Amt wurde er nicht.

Clinton oder Trump – wer macht’s?

Hillary Clinton hat die besten Chancen. Ich verstehe nicht, wieso Trump nicht kaputt zu kriegen ist. Vielleicht, weil die Amerikaner ohne Kopf an die Wahlen gehen. Sie wollen Veränderung und mögen es, dass Trump Tacheles redet. Viele interessieren sich auch nicht für die Wahl. Für mich ist das eine zwischen Pest und Cholera. Schade, dass die anderen Kandidaten so untergehen.