Olsberg. .
Wolfgang Paul besitzt einen Juwelierladen in Olsberg. Für ihn ist die Zeitumstellung nicht mehr so stressig wie früher. Voll wird es in der kommenden Woche aber wohl doch wieder werden. Mit der WP sprach der ehemalige Kapitän von Borussia Dortmund über die Zeitumstellung aus Sicht eines Uhrenladens.
Wie muss ich mir das vorstellen: Gehen Sie am Sonntag in ihren Laden und stellen jede Uhr einzeln um?
Wolfgang Paul: Nein, mittlerweile gehört das der Vergangenheit an. Die heutigen Uhren werden überwiegend mit Batterien betrieben und werden erst eingestellt, wenn sie auch verkauft werden. Hinzu kommen einige Funkuhren, die sich zum Teil auch automatisch umstellen. Wir haben hier natürlich ein paar Wanduhren hängen, aber ich muss jetzt am Sonntag keine 200 Uhren umstellen.
Wo liegen die großen Unterschiede zu früheren Uhren?
Früher mussten die Uhren noch mehrmals pro Woche oder sogar täglich aufgezogen werden, da war es ganz normal, wenn die mal neu eingestellt werden mussten. Auch die filigrane Aufzieh-Bewegung saß bei allen Menschen, das ist heute anders.
Inwiefern? Haben die Menschen das Aufziehen verlernt?
Nein, aber sie sind aus der Übung. Ich habe auch viele ältere Kunden, die mit dem Aufziehen ihrer Uhren nicht mehr zurechtkommen und dann zu mir kommen. Oft haben sie schon versucht, die Uhr neu aufzuziehen und den Mechanismus dabei beschädigt. Dann schauen wir immer, ob sich die Reparatur noch lohnt oder ob eine neue Uhr nicht sinnvoller wäre.
Kommen Kunden auch gezielt zum Umstellen der Zeit in ihren Laden?
Ich merke schon, dass es im März und Oktober, wenn die Uhren umgestellt werden, etwas voller wird. Denn während früher jeder selbst seine Uhr umgestellt hat, müssen batteriebetriebene Uhren heute eigentlich nur zweimal im Jahr umgestellt werden.