Altkreis. Das weltgrößte Blechbläserfestival steht vor der Tür. Zum neunten Mal kommen alte Hasen, gefeierte Größen und interessante Neueinsteiger zum „Sauerland-Herbst” in unsere Region. 20 Konzerte stehen im aktuellen Programm, davon sieben im Altkreis Brilon und eins in Hessen.
„Der Kartenvorverkauf ist gut angelaufen, wir sind optimistisch, dass wir auch diesmal wieder volle Häuser haben werden”, sagt Wolfgang Meier vom Kreiskulturamt.
Nicht bei allen Veranstaltungen gibt es auch etwas auf die Gabel. „Das kulinarische Angebot wird nach und nach heruntergefahren. Manche Besucher haben das als störend empfunden. Aber in diesem Jahr sind auf jeden Fall noch einige Konzerte mit Verpflegung dabei.”
Preisgekrönte Bläser
Der Festival-Auftakt geht diesmal am 4. Oktober, 19.30 Uhr, in der Schützenhalle Düdinghausen über die Bühne. „Die Bevölkerung ist richtig stolz, dass wir die Eröffnung dort machen. Das macht umso mehr Spaß”, sagt Wolfgang Meier. Zu Gast ist dann die „munich brass connection”. Die fünf Bajuwaren haben den Bundespreis „Jugend musiziert” gewonnen und wurden als bestes deutsches Blechbläserquintett ausgezeichnet. Zum Teil blasen die Brassmusiker bei der Bayerischen Staatsoper und beim dortigen Rundfunkorchester.
Im Mercedes-Autohaus Witteler in Brilon treten am 5. Oktober um 18 Uhr „Pro Brass” aus Österreich auf. Die große Formation besteht seit 25 Jahren und hat ihr Programm „Gemischte Marmelade” genannt. Meier: „Das wird ein klasse Konzert mit reichlich Schlagwerk dabei. Kann auch mal ein bisschen laut werden, aber toll.” Dafür sind schon über 400 Karten verkauft. Es gibt nicht nur was auf die Ohren, sondern auch auf den Teller. Dafür sorgt das Hotel Haus Rech.
Großes Stühlerücken ist am 12. Oktober wieder beim Sitzmöbelhersteller Kusch und Co. in Hallenberg angesagt. Eine Firmenhalle wird zum Konzertsaal, wenn um 18 Uhr „Sonus Brass” aus Österreich ins Horn blasen.
Eine Dame und vier Herren spielen ein Repertoire, das von Alter Musik bis zu Neukompositionen keine Wünsche offen lässt. Das Hotel Diedrich serviert ausgewählte Spezialitäten.
Und noch zweimal „Sonus Brass”: Am Montag, 13. Oktober, haben die Fünf ein ganz anderes Publikum. Im Marsberger Carolus-Magnus-Gymnasium erzählen sie im Schülerkonzert die „Blech-Arbeiter-Story”. Wolfgang Meier: „Die Nachfrage war so groß, dass das 11-Uhr-Konzert im Nu ausverkauft war. Jetzt gibt's das Kinderkonzert am selben Tag bereits um 9 Uhr noch einmal. Auch das ist schon ausverkauft!”
Alte Bekannte an einem neuen Veranstaltungsort: Am Freitag, 17. Oktober, kommt „Das Rennquintett” um 19.30 Uhr in die Pfarrkirche Silbach. Dafür verlosen wir übrigens 5 x 1 Karte. Wer uns bis zum 20. September eine Mail mit dem Stichwort „Sauerlandherbst 2008” an brilon@westfalenpost.de schickt, dessen Name kommt in den Lostopf: Viel Erfolg!
Auf ein 39-köpfiges Ensemble darf man sich am 19. Oktober, 18 Uhr, bei Ladenbau Körling in Bigge freuen. Das Bundesjazzorchester (BujazzO) besteht seit 20 Jahren und war 2005 schon mal beim „Sauerlandherbst” dabei. Wolfgang Meier: „Für mich damals eines der schönsten Konzerte in der Festivalreihe.” Diesmal spielt die Formation unter der Leitung von Jiggs Whigham.
Trompeten-Professor
Der war schon mit 17 Jahren erster Posaunist beim Glenn-Miller-Orchestra, hat mehrere Professuren und leitet die BBC-Big-Band. Auch der Olsberger Frederik Köster, seit 2007 Professor für Jazz-Trompete in Osnabrück, wird an dem Abend mitspielen. Für Verpflegung sorgt Dreyer's Menue- und Buffetservice.
Ein Fest fürs Trommelfell gibt es am 20. Oktober um 19.30 Uhr im doppelten Wortsinn im Kloster Bredelar. An dem Tag wird allerdings einmal nicht geblasen. Die vier Schlagzeuger gehen mit einer aufwändigen Percussion-Ausstattung mit dem Blech eine schlagende Verbindung ein. Zu den heißen Trommel-Rhythmen kocht Zeitlers Restaurant südamerikanische Gerichte. Am Wochenende vor dem Konzert wird übrigens der mit öffentlichen Mitteln restaurierte Westflügel des Klosters offiziell mit einem Festakt eröffnet (WP berichtete).
Das war's leider auch schon bei uns. Aber aus dem nordhessischen Battenberg kam der Wunsch, doch auch einmal ein Konzert zu bekommen. Voila! „Brandt Brass”, die Abräumer des Vorjahres aus dem russischen Saratow, zaubern nicht nur Morgenstimmung an der Wolga. Für eine kulinarische Russlandreise will der Partyservice Kapler sorgen.
Nach „Mnozil Brass” fahndet man übrigens im Sauerlandherbst 2009 vergeblich. Die kultigen Anarcho-Bläser spielen diesmal an mehreren Tagen bei der Ruhrtriennale: „Irmingard, wahrscheinlich eine Oper”.
Karten für alle Konzerte:
HSK-Fachdienst Kultur, http://www.sauerland-herbst.de/, 0291 941270, dort sind auch noch Anmeldungen zu den Workshops möglich.