Winterberg. . Nur noch 225 Flüchtlinge werden derzeit im Winterberger Stadtgebiet betreut. Mitte Januar waren es noch 303 Personen.

  • 78 Asylbewerber weniger in 2016
  • Bislang erst neun Zuweisungen
  • Finanzielle Defizite der Stadt geringer

Noch 225 hilfebedürftige Asylbewerber (Stand 24. August) aus 29 Nationen, die laufende Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz (AsylbLG) erhalten, werden im Stadtgebiet Winterberg betreut. Darunter sind u.a. 74 Syrer und 25 Serben. Diese Zahlen nannte der stellv. Fachbereichsleiter Bürgerservice, Ordnung und Soziales, Martin Klaholz. „Den Höchststand an Asylbewerbern hatte die Stadt Mitte Januar 2016 mit 303 Personen.“

78 Personen weniger in 2016

Von den aktuell 225 Asylbewerbern sind 160 männlich und 65 Personen weiblich. 76 Personen sind unter 18 Jahre, davon 25 bis fünf Jahre und 51 von sechs bis 17 Jahre alt. Im Zuge von Änderungen u.a. beim ausländerrechtlichen Status sei es auch zu Abgängen bei den zu betreuenden Asylbewerbern gekommen, betonte der stellv. Fachbereichsleiter. In 2016 waren es 78 Personen. In 2015 seien 285 Personen und 2016 bislang erst 9 zugewiesen worden. Und das hauptsächlich im Januar.

Die Zuweisungsquote liege noch bei 92 Prozent, so Klaholz weiter. Allerdings sei auch in den nächsten Tagen und Wochen nicht mit weiteren Asylbewerbern zu rechnen. „Auch wenn derzeit Kommunen, die mit ihrer Aufnahmequote über 90 Prozent liegen, keine Zuweisungen bekommen, ist eine genaue Entwicklung nicht vorhersehbar.“

Zehn Flüchtlinge haben inzwischen Jobs (überwiegend Minijobs, Praktika) gefunden. „Ab dem vierten Monat nach Erteilung einer Aufenthaltsgestattung können Flüchtlinge eine Erlaubnis für eine Beschäftigung über die Ausländerbehörde des HSK bekommen“, berichtet Klaholz. Aktuell schulpflichtig sind 51 Kinder.

Für circa 90 Prozent der Winterberger Flüchtlinge wurde die Erst-Registrierung (Aktenanlage) bei der Außenstelle des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF) in Bad Berleburg durchgeführt. Das heißt, fünfmal wurden Transfers mit einem Bus und sechs kleinere Termine mit dem Taxi ins Wittgensteiner Land organisiert. Nun warten die Flüchtlinge noch auf den zweiten Termin zur Anhörung, um formell das Asylverfahren zu eröffnen.

Die Unterbringung der 225 Asylbewerber erfolgt derzeit in 60 Privatwohnungen, die sich auf das Stadtgebiet wie folgt verteilen: Hildfeld (1), Langewiese (2), Neuastenberg (2), Niedersfeld (6), Siedlinghausen (15), Silbach (1), Winterberg (10), Züschen (23).

Belegung im Haus Maria

Im Rat am Mittwochabend teilte der Allgemeine Vertreter des Bürgermeisters, Ludger Kruse, mit, dass bis jetzt acht Wohnungen gekündigt wurden und bis zum 31. Oktober noch sieben folgen. Allerdings hatte die Stadt im Dezember 2015 das Haus Maria in Elkeringhausen vorsorglich für drei Jahre als Unterkunft angemietet. „Der Markt war damals leergefegt. Bei einem Höchststand an Flüchtlingen mussten wir handeln“, so Kruse. Nicht absehbar war, dass die Zahlen in den Folgemonaten dramatisch sanken.

So erfolgte bislang noch keine Belegung in dem Haus. Das soll sich ändern. „Wir werden aber sehr sensibel vorgehen“, meinte Ludger Kruse. Niemand müsse Sorge haben, dass über Nacht dort plötzlich 40 Personen untergebracht würden. Man wolle auf keinen Fall die positiv verlaufene Integration zerstören. Daher habe man sich im Vorfeld mit Beteiligten des Runden Tisches abgesprochen. Ab 1. September sollen zunächst sechs Personen im Haus Maria untergebracht werden.

Die im Haushalt verankerten 3,1 Mio. Euro für die Flüchtlingshilfe würden nach Abzug der Bewilligungsgelder und einer Nachzahlung derzeit ein Defizit von 1,2 Mio. Euro bringen. „Wir glauben aber, dass wir unter der Summe bleiben“, zeigte sich Kruse verhalten optimistisch.

Die Anzahl der Asylbewerber in den Ortsteilen der Stadt Winterberg sieht aktuell folgendermaßen aus: Hildfeld (6), Langewiese (9), Neuastenberg (8), Niedersfeld (14), Siedlinghausen (61), Silbach (6), Winterberg (45), Züschen (76).