Olsberg. . Anwohner und Besucher klagen über Belästigungen durch Jugendliche. Nicht alle Nutzer fühlen sich gestört. Stadt sieht vor allem nachts Probleme.

    • Frau klagt: Meine Kinder haben keinen Bock mehr dorthin zu gehen
    • Stadt weiß: Fehlverhalten in Abendstunden vermehrt feststellbar
    • Polizei: Mal Ruhestörung, mal Belästigung - nichts ungewöhnliches

Nichts los zwischen den Bänken und Klettergerüsten. Der Mehrgenerationenpark liegt still da. An einem Schild lehnen zwei Fahrräder im schiefen Winkel. Zwei Jungs schlecken Eis, lachen, hören leise Musik. Harmonisch. So friedlich soll es nicht immer zugehen auf dem Gelände neben dem Schwimmbad. Christine Müthing wohnt direkt neben dem Mehrgenerationenpark. „Jugendliche hängen auf dem Klettergerüst rum und rauchen E-Zigaretten. Das macht einen unheimlichen Qualm.“

Auch im Netz ist der Park ein Thema: In einer Umfrage des WDR wünscht sich ein User ein Alkoholverbot. „Meine Kinder haben schon keinen Bock mehr dorthin zu gehen. Wenn ein Vater Präsenz zeige, würde der sogar angespuckt“, schreibt er. Zwar herrscht auf dem Gelände ein Alkohol- und Rauchverbot, allerdings finden sich zwischen den Steinen vereinzelt Zigarettenstummel. Christina Müthing hat sich deswegen per Mail an die Polizei gewandt. „Dieser Qualm eben...“, sagt die Mutter eines Siebenjährigen. Sie findet das Projekt schön, den Spielplatz für Kinder toll. Allerdings: Ihren Sohn würde sie allein noch nicht auf den Gerüsten spielen lassen.

Die Stadt Olsberg weiß um die Probleme. Tagsüber werde Alkoholkonsum oder Rauchen nicht beobachtet. „Möglicherweise auch wegen der starken sozialen Kontrolle durch die Besucher“, vermutet Jörg Fröhling, Pressesprecher der Stadt. In den Abendstunden sieht das anders aus. Ein Fehlverhalten sei vermehrt feststellbar.

„Unspektakulär“, bezeichnet Holger Glaremin, Pressesprecher der Polizei, die Einsätze in dem Park. Im April habe es Farbschmierereien gegeben. Größere Einsätze findet er im letzten halben Jahr nicht. „Mal eine Ruhestörung, mal eine Belästigung, aber aus polizeilicher Sicht nichts, was aus dem Rahmen fallen würde“, sagt er. Ein generelles Problem in Parks dieser Art? „Im Kurpark haben wir bisher nicht von solchen Fällen gehört“, so Markus Düppe, Stadtgärtner in Brilon. Zwar liege nach dem Wochenende mal mehr Müll herum, aber von anderen Beschwerden habe er nichts gehört.

„Der Generationenpark ist ein sicherer Ort“, betont Jörg Fröhling. Das Fehlverhalten einzelner Gruppen stelle keine Bedrohung für andere Gäste dar. Akzeptiert wird es aber nicht. „Das Ordnungsamt führt, ebenso wie die Polizei, verstärkt Kontrollen durch.“

Kontrollen in der Nacht

Am Abend, in der Nacht sowie am Wochenende kontrollieren von der Stadt Mitarbeiter, ob es im Park ruhig ist. Wird jemand beim Trinken von Alkohol oder Rauchen erwischt, wird er aufgefordert, die Zigarette zu löschen und den Alkohol wegzuschütten. Kommt er der Aufforderung nicht nach, werden Platzverweise und Bußgelder verteilt. Eine Überwachung rund um die Uhr sei aber nicht möglich. „Die Stadt ist dankbar, wenn Verstöße gegen das Alkohol- und Rauchverbot gemeldet werden“, so Pressesprecher Fröhling.

Verstöße, Fehlverhalten. All das ist Nils-Peter Meier nicht aufgefallen. Er wohnt direkt am Mehrgenerationenpark. „Klar hängen da mal Jugendliche rum, aber das ist heute eben so. Ich gehe hier sehr gerne mit meinem Hund her und mir ist an Lärm oder Müll noch nichts besonderes aufgefallen“, sagt er. Die beiden Jungen springen auf und laufen zur Schaukel, lachen. Die Eisverpackung nehmen sie mit.

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