Hochsauerland. Der HSK bekommt im Dezember ein digitales Warnsystem, das bei Katastrophen eingesetzt werden soll. Es ist aber nicht „Katwarn“, das in München genutzt wurde.

  • Nach Einzug ins neue Feuerwehrzentrum kommt digitale Technik
  • Bislang noch keine wirkliche Krisenstabsitzung
  • HSK will auf MoWaS und NINA setzen

. Moderne Wege der Nachrichtenübertragung haben nach der Bluttat in München einen besonderen Stellenwert bekommen. Nicht nur über soziale Netzwerke wurden neueste Informationen ausgetauscht. In Bayern war immer wieder von der Katastrophenwarn-App „Katwarn“ die Rede, mit der die Polizei die Bevölkerung warnen konnte. Hier bei uns im Hochsauerland gibt es so etwas noch nicht. Aber bald.

Rund 13,4 Millionen Euro investiert der HSK für ein neues Kreisfeuerwehrzentrum. Im September ziehen u.a. Leitstelle, Feuerwehr-Verwaltung und Ausbildungszentrum in den Neubau in Meschede-Enste nahe der Autobahn. „Und im Dezember wird die Software auf das Modulare Warnsystem ,MoWaS’ umgestellt“, sagt Kreissprecher Jürgen Uhl. Seit 2013 ist dieses System bereits in Betrieb. Es wurde vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe entwickelt und den Ländern für Warnzwecke zur Verfügung gestellt.

Flächendeckend läuft es allerdings noch nicht. Die an „MoWaS“ angeschlossenen Länder und Kommunen entscheiden in eigener Verantwortung und Zuständigkeit, bei welchen Ereignissen und mit welchem Mittel gewarnt wird. Im Gegensatz zu „Katwarn“ können mit „MoWaS“ aber nicht nur Smartphones erreicht werden. „Man muss das Gesamtkonzept vor Augen haben und auch an die noch nicht durch-digitalisierte Bevölkerung denken“, sagt Uhl. Sirenen und Rauchmelder können zum Heulen gebracht werden, Leitstellen, Medien und Deutsche Bahn werden automatisch über Gefahrenlagen informiert, Mobiltelefone, Pager und weitere Endgeräte zeigen Alarmmeldungen an, wenn sie mit „MoWaS“ verbunden sind. Voraussetzung für den Einsatz ist Digitaltechnik. Sie steht dem HSK zur Verfügung, sobald die Leitstelle umzieht.

Einsatzleitung via Dortmund

Wer künftig solche Warnmeldungen aufs sein Mobilgerät bekommen möchte, muss sich dafür einen weiteren Namen merken: NINA – das steht für Notfall-Informations und Nachrichten-App des Bundes. Warnmeldungen für unterschiedliche Gefahren vom Terroranschlag über Gefahrstoffausbreitung bis zum Großbrand sollen erscheinen. Auch Warnungen des Deutschen Wetterdienstes und Hochwasserinformationen sind möglich.

Einen richtigen großen Katastrophenfall hat es zum Glück bislang im HSK noch nicht gegeben, sagt Sprecher Jürgen Uhl. Zweimal im Jahr – zuletzt erst im Juni – tage aber der Krisenstab, um mögliche Szenarien durchzuspielen. Ihm gehören u.a. der Landrat, Vertreter der Ordnungsämter, der Feuerwehr, des Technischen Hilfswerkes oder des Gesundheitsamtes an. Selbst bei Kyrill sei der Krisenstab nicht zum Einsatz gekommen. Holger Glaremin, Sprecher der Polizei im HSK, sagte: Bei einem ähnlichen Fall wie München würde die Einsatzleitung vom Polizeipräsidium Dortmund übernommen. Trotzdem wären die jeweiligen Beamten vor Ort eingebunden.

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