Hallenberg. Der Möbelhersteller Kusch in Hallenberg führt derzeit mit dem Betriebsrat Vorgespräche zur anstehenden Restrukturierung.

Zwei Unternehmen in Hallenberg sind Ende des vergangenen Jahres in Schieflage geraten. Der Möbelhersteller Kusch kündigte wegen Umsatzrückgängen harte Einschnitte an, der Aufzughersteller Hebo Industries ging insolvent. Es wird mit einem Investor verhandelt.

Mitte Dezember stimmte Ricarda Kusch ihre Belegschaft auf einen harten Sparkurs ein. Was hat sich seitdem getan? „Wir sind mit dem Betriebsrat in Vorgesprächen zur anstehenden Restrukturierung. Wir wollen uns zukunftsfähig aufstellen und unseren Mitarbeitern Sicherheit geben. Sobald Ergebnisse vorliegen, informieren wir umgehend.“ So die Antwort der Geschäftsführerin auf eine Anfrage der WP zum Stand der angekündigten Konsolidierungsmaßnahmen.

Umsatzrückgänge

Wie berichtet, machen Umsatzrückgänge dem Familienunternehmen zu schaffen. Vor allem im Auslandsgeschäft seien wegen der aggressiven Preispolitik der Wettbewerber Aufträge weggebrochen. Folge: Überkapazitäten und Leerstände in der Produktion in Hallenberg.

Unbestätigten Informationen zufolge sollen bis zu 90 der aktuell noch rund 160 Arbeitsplätze bei dem Sitzmöbelhersteller auf der Kippe stehen. Dies hatte Ricarda Kusch vor Weihnachten als „unverantwortliche“ Spekulation bezeichnet.

Dass das Thema Arbeitsplätze bis jetzt in den Sondierungsrunden „noch nicht zur Sprache gekommen ist“, sagte Helmut Kreutzmann, Erster Bevollmächtigter der IG Metall in Olsberg, auf Anfrage der WP. Die Gewerkschaft hat die Technologie-Beratungsstelle (TBS) NRW zu den Verhandlungen hinzugezogen. Die TBS hat sich die „Gestaltung und Förderung eines sozialverträglichen Strukturwandels in NRW“ auf die Fahne geschrieben. Träger der TBS sind der DGB-Bezirk NRW und das Ministerium für Arbeit, Integration und Soziales des Landes NRW. Der Verein unterstützt und berät u.a. Betriebsräte bei ihrer Arbeit. Das Unternehmen, so Helmut Kreutzmann, habe „Daten zur Orientierung“ vorgelegt, die man jetzt „in alle Richtungen prüfen“ werde. Er selbst habe den Eindruck, dass es aus der Branche „positive Signale“ gebe. Da spricht der Gewerkschafter sicher auch ein wenig pro domo: Schließlich sind in der Holzbranche die Tarifverhandlungen angelaufen und die Mitglieder befinden sich bereits im Warnstreik-Modus.

Betrieb in Hallenberg halten

Bei der Firma Hallenberger Hebo, die Anfang November Insolvenz angemeldet hatte, baut Insolvenzverwalter Wilfried Pohle auf die Verhandlungen mit einem finanzkräftigen Investor. Ende Februar oder Anfang März rechnet Pohle mit einem Ergebnis. Um wen es sich handelt, wollte der Marsberger Rechtsanwalt nicht sagen. Ziel sei, den Betrieb in Hallenberg zu halten.