Marsberg. Sehbehinderter junger Marsberger meistert den Start ins Arbeitsleben. Durch ein Praktikum ist er zu seinem Traumberuf gekommen. Das Unternehmen hat Erfahrung im Umgang mit Menschen mit Einschränkungen.
Fast 500 schwerbehinderte Menschen sind kreisweit arbeitslos gemeldet. Die Arbeitslosigkeit der schwerbehinderten Menschen hat sich ungünstiger entwickelt als die aller Arbeitslosen. In den letzten fünf Jahren ist die Zahl um 14 Prozent gestiegen, die Arbeitslosigkeit aller Arbeitslosen aber um mehr als fünf Prozent gesunken. Das geht aus einem Papier der NRW-Arbeitsagentur aus dem November 2015 hervor. Die Chance, eine Beschäftigung auf dem ersten Arbeitsmarkt aufzunehmen, ist für schwerbehinderte Arbeitslose deutlich geringer als für Arbeitslose ohne Schwerbehinderung. Die Agentur für Arbeit im HSK berichtet jetzt über ein positives Beispiel aus Marsberg.
Praktikum hat Ausschlag gegeben
Dennis Kröger hat es geschafft. Der 24-jährige Konstruktionsmechaniker ist schwerbehindert und seit gut sechs Monaten bei der Firma Siebers in Marsberg beschäftigt. Er schweißt Rohre, montiert Bauteile und unterstützt, wo er kann. Auch sein Chef Ulrich Siebers ist von dem jungen Mann begeistert: „Herr Kröger ist immer pünktlich, zeigt Willen und fügt sich gut ins Team ein. Wir sind froh, dass er bei uns ist.“
Der gebürtige Marsberger machte mit Unterstützung der Arbeitsagentur Meschede-Soest seine Ausbildung zum Konstruktionsmechaniker im Berufsbildungswerk Soest. Im Betriebspraktikum bei dem fast 70-jährigen Traditionsunternehmen Siebers, gefiel es ihm so gut, dass er bleiben wollte. So glücklich wie der Einstieg ins Arbeitsleben verlief sein Start ins Leben allerdings nicht. Die gesundheitlichen Einschränkungen, wie etwa seine Sehbehinderung, haben es ihm nicht immer leicht gemacht. Er hat sich mit Fleiß und Willensstärke durchgebissen. Auch das war ein Grund für die Firma Siebers, ihm eine berufliche Perspektive zu geben.
„Wir stellen uns natürlich in unseren Einsatzplanungen darauf ein, welche Arbeiten für Herrn Kröger gut zu schaffen sind. Wenn wir sehen, dass eine Beschäftigung Sinn macht, dann machen wir auch mit. Bei etwa 50 Mitarbeitern und aktuell fünf Auszubildenden haben wir Erfahrung mit unterschiedlichen Menschen – auch mit gesundheitlichen Einschränkungen“, so Siebers.
Arbeitsagentur vermittelt
Insgesamt gibt es im Hochsauerlandkreis 497 schwerbehinderte Menschen, die aktuell eine Beschäftigung suchen und arbeitslos gemeldet sind. Die Aufmerksamkeit auf sie zu richten und ihnen Chancen auf einen Einstieg ins Arbeitsleben zu geben, ist den Mitarbeitern der Arbeitsagentur besonders wichtig. „Für uns ist wichtig zu verdeutlichen, dass Menschen mit Behinderung nicht automatisch leistungsgemindert sind“, so Arbeitsvermittlerin Doris Loerwald.