Winterberg. . Für ihr ehrenamtliches Engagement zur Integration der Asylbewerber wurden auf dem Neujahrsempfang in Winterberg 30 Bürgerinnen und Bürger aus Winterberg und den umliegenden Dörfern geehrt.

„Wir schaffen das nicht!“ Deutliche Worte fand HSK-Landrat Dr. Karl Schneider auf dem Winterberger Neujahrsempfang in Richtung der deutschen Flüchtlingspolitik von Bundeskanzlerin Angela Merkel. Er forderte einen geregelten Zustrom von Asylbewerbern sowohl nach Deutschland als auch in andere europäische Länder, um die Kommunen zu entlasten. Er wolle, insbesondere auch im Hinblick auf die jüngsten Ereignisse in Köln und Hamburg, keine Stimmung gegen Flüchtlinge machen. Aber es sei höchste Zeit, Tatsachen anzusprechen, Unrecht zu benennen und „die Heuchelei anderer Kreis-Parteien“ in Bezug auf die Abschiebe-Praxis im HSK zu unterbinden.

Im Gegensatz dazu lobte Schneider ausdrücklich die Arbeit der freiwilligen Integrationshelfer: „Die Flüchtlingskrise hat gezeigt, wozu Ehrenamt in der Lage ist. Sie schaffen das, was die Politik nicht leisten kann oder leisten will!“

Das leisten, was Politik nicht kann

„Wir schaffen das doch“ - das haben weit über hundert ehrenamtliche Flüchtlingshelfer in Winterberg und den umliegenden Dörfern innerhalb des letzten Jahres tatkräftig bewiesen. Bürgermeister Werner Eickler schloss sich den Worten Schneiders an: „Sie bieten das, was staatliches Handeln nicht kann, nämlich menschliche Begegnung, Begleitung, Mitgefühl und Solidarität.“

30 der Winterberger Flüchtlingshelfer wurden deshalb stellvertretend für alle als Höhepunkt des Neujahrsempfanges für ihr Engagement ausgezeichnet und erhielten als kleine Anerkennung einen Gutschein der Ferienwelt Winterberg.

Unter den Geehrten waren auch Lukas Kräling (26) und Finn Tebbe (22) von der Kolpingfamilie Siedlinghausen. Sie organisieren einen regelmäßigen Integrationstreff im Kolpinghaus, der aufgrund des großen Interesses der Flüchtlinge vor Ort inzwischen an zwei Abenden in der Woche, jeweils montags und dienstags, stattfindet. Wie sehen sie diese Ehrung?„Die Auszeichnung ist eine schöne Anerkennung. Vielleicht motiviert sie auch weitere Menschen, sich ein bisschen Zeit zu nehmen und einfach mal bei unseren Treffen vorbeizukommen. Die Integration der Asylbewerber kann nur gelingen, wenn sich Einheimische und Flüchtlinge mischen, sich unterhalten und füreinander interessieren.“