Südwestfalen. Winterurlauber genießen das Wandern in der Sonne, statt das Abfahren auf der Piste. Gute Buchungszahlen im Sauer- und Siegerland. Wellness liegt im Trend.

  • Winterurauber genießen das Wandern in der Sonne.
  • Gute Buchungszahlen im Sauer- und Siegerland.
  • Mit Wellness machen sich Hotels wetterunabhängig.
  • Winterurauber genießen das Wandern in der Sonne.
  • Gute Buchungszahlen im Sauer- und Siegerland.
  • Mit Wellness machen sich Hotels wetterunabhängig.

Der Schnee bleibt aus, und die Touristen kommen trotzdem. Und sie jammern nicht über entgangene Abfahrten und Langläufe, sondern sind begeistert - über den blauen Himmel, die Sonne und die ungewöhnlich hohen Temperaturen. „Die Stimmung ist hervorragend“, betonen die Hoteliers im Sauer- und Siegerland, die nicht direkt an den Skipisten liegen. Die Gäste wandern und spazieren oder genießen Wellness-Angebote. Und die Bettenauslastung ist sehr gut.

Das ist normal in den Weihnachtsferien. Da wird lange vorgebucht. Und dann storniert? Selbst das Oversum in Winterberg, also im Herzen des Sauerländer Skigebiets, sieht im warmen Dezember keine größeren Probleme. Es habe „ein paar Stornierungen“ gegeben, sagt Empfangschefin Angelina Fleuth, aber auch Neubuchungen durch Wanderfreunde. Und die anderen genössen eben Schwimmbad und Sauna statt Piste.

Hervorragende Stimmung

Abseits der Skigebiete gibt es noch weniger Grund zur Klage. „Wir haben eine hervorragende Stimmung“, betont Christof Platte vom Hotel Platte in Attendorn. „Unsere Gäste wollen nicht unbedingt Schnee.“ Gerade bereitet er sich auf eine geführte Wanderung vor: „Wir leiden nicht. Im Gegenteil. Alles außer Regen ist gut.“ Gleichfalls ausgebucht ist das Landhotel Gasthof Schütte in Schmallenberg-Oberkirchen. „Keine Stornierungen, viele neue Anfragen“ meldet Karl Anton Schütte. Warum? „Die Leute freuen sich, dass sie spazieren gehen können. Die Wanderparkplätze habe ich hier selten so voll gesehen.“

„Wir sind kein Ski-Ort“, meint auch Edmund Domhöfer vom Jagdhof Glashütte in Bad Laasphe. Derzeit sei „das Wandern herrlich im Wittgensteiner Bergland“, Genuss und Landschaft bildeten eine Attraktion für sich. „Mit einem guten Wellness-Bereich interessiert das Wetter nicht mehr“, meint auch Walter Kirchberger vom Hotel Seegarten in Sundern. In Skigebieten könne das anders aussehen.

Sieht es anders aus? „Die meisten Orte sind zufrieden“, erklärt Nadja Reh vom Sauerland-Tourismus. Es gebe einzelne Stornierungen und auch noch vereinzelt freie Betten, aber eben auch genügend Outdoor-Angebote: „Wir haben die E-Bikes wieder flottgemacht.“ In Schmallenberg fährt der Wanderbus weiter nach dem Sommerfahrplan und Tourismusdirektor Hubertus Schmidt sagt: „Viele Gäste haben neben den Schnee-Aktivitäten auch einen Plan B im Kopf.“

„Die Tagesgäste sehen das eventuell anders“, fürchtet Susanne Schulten von der Wintersportarena Sauerland. „Der schneefreie Dezember wird sich schon bemerkbar machen.“ Und wie geht es weiter? Schwer zu sagen. Vor zwei Jahren war die Wetterlage ähnlich: ein atlantisches Tief und Russland-Hoch. „Wo und wann sie sich treffen, wissen wir nicht“, sagt Scholten. Vielleicht werde es Silvester kalt. Aber wenn es Neujahr regne, könne man sich das Anwerfen der Beschneiungsanlagen sparen. „Doch das Wochenende könnte spannend werden“, meint sie.

Ein Gefühl für Schnee

Karl Anton Schütte ist sogar ganz sicher. „Am Wochenende kommt Schnee.“ Woher er das weiß? „Ich habe das im Gefühl.“ Und wenn das trügen sollte und der Januar weder mit Schnee noch Sonne starten sollte, bleibt immer noch die Sauna. Und das Essen. Erholung. unabhängig von Wetter und Klima.