Antfeld. Mit der Ortsanbindung an die B7 in Antfeld geht es nicht weiter. Die Bürger sind enttäuscht.

Schon im Jahr 2012 hatten die Antfelder in einer Bürgerbefragung beschlossen: Wir wollen eine neue Ortsanbindung an die B7, und zwar an der Einmündung zum Sportplatz. In drei bis fünf Jahren kann diese realisiert werden, so war es ihnen auf einer Präsentation zum Projekt gesagt worden. Heute, drei Jahre später, steht noch kein Entwurf zur geplanten Straße. „Wir sind mit der zeitlichen Entwicklung total unzufrieden“, sagt Bürgermeister Wolfgang Fischer. Immer wieder habe man in den drei Jahren nachgefragt, Ende Juni 2015 sei die letzte konkrete Antwort gekommen, dass zwei Varianten ermittelt würden.

Nicht erste Priorität

Marode Brücken allerorts, vor allem auch auf Bundesstraßen, deren Zustand niemand so habe voraussehen können, würden massiv Personal binden, erklärt Projekt-Leiter Sven Körner von Straßen.NRW. Die Ortsanbindung habe darum nicht erste Priorität, liege aber keinesfalls in der Schublade. Die zwei Varianten aufzustellen, sei angesichts des schwierigen Geländes nicht so einfach, zumal immer wieder neue Richtlinien z.B. zum Umweltschutz eingeplant werden müssten. „Wir müssen auch sehen, ob alles noch in einem ausgewogenen Kosten-Nutzen-Verhältnis steht.“

Das hatte auf der Bürgerversammlung 2012 noch anders geklungen. Ein Mitarbeiter von Straßen.NRW hatte damals viel Positives zu verkünden: Eine Finanzierungszusage für ein solches Bundesstraßenprojekt sei gut zu bekommen und wenn die Antfelder ihre Anbindung wollten, könne sie in drei bis fünf Jahren stehen. „Wir waren damals angenehm überrascht und ich treffe jetzt immer wieder enttäuschte Bürger, denen ich sagen muss, dass wir leider nicht wissen, wann und wie es weitergeht“, so Ortsvorsteher Gerd Schmelter.

Mit großer Mehrheit hatten die Antfelder im Sommer 2012 dafür gestimmt, dass auf der B7 eine neue Kreuzung an der Einmündung zum Antfelder Sportplatz am Sonneneck entstehen soll. Und das wissentlich, dass dafür die Ampelkreuzung „Am Dickkopp“ geopfert werden muss. So lautete die Voraussetzung. Die Vorteile überwogen dennoch, vor allem ging es den Bürgern um Sicherheit. Denn: „Auch dort, am Ortseingang auf der B7, rauscht mancher Lkw, der von Brilon kommt, trotz roter Ampel gern mal durch“, betont Schmelter. Und an der Einmündung zum Sportplatz weiter unterhalb, wo die neue Anbindung hinkäme, bestehe dringend Handlungsbedarf. „Ich fahre dort immer mit einem komischen Kribbeln im Bauch auf die B7“, so Schmelter. Zumal u.a. durch die Sperrung der B480 zwischen Olsberg und Brilon für Schwerlastverkehr noch mehr Lkw als damals unterwegs seien: „Das ist nur eine Frage der Zeit, wann es dort zu einem schweren Unfall kommt.“

Spiegel eine Pseudosicherheit

Zwei Verkehrsspiegel und ein sogenanntes „Sichtdreieck“ sollen Autofahrern helfen, an dieser Stelle auf die langgezogene spitzwinkelige Kurve der B7 zu kommen. Das ist bei Dunkelheit besonders schwierig, zumal auf der Bundesstraße auch gern mal schneller als 50 km/h gefahren wird. Auch Sven Körner weiß, dass Spiegel, wenn ihr Bild nicht richtig eingeschätzt wird, eine „Pseudosicherheit“ bieten können.

Als verkehrssichernde Maßnahme seien vor der Einmündung auf beiden Seite der B7 auch zwei Warnschilder „Fußgänger queren in 80 Metern“ aufgestellt. Bleibt die Hoffnung, dass auch jeder Autofahrer diese realisiert. Die Ortsanbindung kann als Lösung auf sich warten lassen. Körner: „Ich kann keine Prognose geben, wann die Pläne soweit sind, dass weitere Gespräche mit der Stadt stattfinden können.“