Winterberg. . Der Bürotrakt der alten Fabrikhalle in Winterberg ist durch den Brand vom Sonntag schwer beschädigt worden. Der Investor hatte bereits konkrete Pläne.

Das Dach des Gebäudes ist einsturzgefährdet. Die Polizei schätzt den Sachschaden auf 80 000 Euro, die Ursache für das Feuer konnte noch nicht ermittelt werden. Die Brandsachverständigen der Kripo waren am Montag zwar vor Ort: „Die Ermittlungen eines durch die Staatsanwaltschaft Arnsberg beauftragten Brandsachverständigen in Zusammenarbeit mit der Kriminalpolizei dauern an“, so die Polizei gestern.

Ein leichter Rauchgeruch hängt am Tag nach dem Großbrand in der ehemaligen Winterberger Schraubenfabrik am Hagenblech noch in der Luft. Reste von Löschschaum liegen am Straßenrand, durch die rußumrandeten Fenster im Obergeschoss und das zerstörte Dach ist der graue Himmel zu sehen. Vor dem Gebäudekomplex stehen Container mit Bauschutt, am Straßenrand gegenüber lagern gefällte Bäume.

Erst im September dieses Jahres hatte sich für die seit zehn Jahren leerstehende, herunter gekommene Immobilie ein neuer Investor gefunden, der seinen Namen in den Medien nicht genannt haben möchte. Er hatte mit seinen Mitarbeitern in den letzten Wochen die Produktionshallen und das umliegende 12 500 Quadratmeter große Gelände aufgeräumt; die veralteten Maschinen waren bereits vor Monaten abtransportiert worden. Die alte Fabrik sollte saniert und die Gebäudeteile an Jungunternehmer und Existenzgründer sowie als Erweiterungsflächen weiter vermietet werden.

Wohnungen für Flüchtlinge geplant

Es habe bereits Miet-Interessenten für alle Trakte aus dem Winterberger Raum gegeben, berichtete der Investor im Gespräch mit der WP. Für den mittleren Bereich, in dem früher Büro- und Wohnräume lagen, habe er konkrete Gespräche mit der Stadt Winterberg geführt. Geplant sei gewesen, dort Wohnungen für Flüchtlinge zu schaffen. Für diese Woche war ein gemeinsamer Ortstermin angesetzt. Genau dieser Bereich ist durch den Brand jetzt nahezu komplett zerstört.

Der Eigentümer hatte am Sonntag von Mitarbeitern, die das Feuer durch Zufall entdeckt und die Feuerwehr alarmiert hatten, von dem Brand erfahren: „Das alles ist ein Riesenschock für mich und wirft das Konzept und die Zukunftsplanung völlig um. Das Gebäude ist jetzt eine noch größere Ruine als vorher.“

Das Feuer soll im Küchenbereich im unteren Stockwerk ausgebrochen sein. Als die Feuerwehr am Brandort eintraf, schlugen bereits Flammen aus den Fenstern im Obergeschoss und griffen kurz darauf auch auf den Dachstuhl über. Die Feuerwehrleute konnten ein Übergreifen auf die Fabrikhallen verhindern. Die Löscharbeiten hatten mehrere Stunden gedauert. Ein Feuerwehrmann hatte bei den Löscharbeiten mit Kreislaufproblemen zu kämpfen – möglicherweise hatte er eine leichte Rauchgasvergiftung erlitten. „Er wurde vorsichtshalber die Nacht über im Krankenhaus beobachtet“, sagte der Sprecher der Winterberger Feuerwehr, Jens Vogelsang. Am Montag sei er nach Hause entlassen worden. Die sechs Feuerwehrleute, die mit einer Wärmebildkamera die Brandruine bewacht hatten, seien gegen 7 Uhr morgens vom Einsatzort abgezogen worden.

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