Elleringhausen. . Allein 21 Kommissariate aus Elleringhausen und Umgebung gingen im Rahmen der Kriminacht auf Täterjagd.
Schimanski, Derrick oder der „Bulle von Tölz“ hätten den Täter auch nicht schneller gefunden, aber mit Sicherheit an diesen Hobbydetektiven ihre helle Freude gehabt.
Und der Mörder des bekannten Baulöwen Ulrich Schmidt war auch bei der 4. Kriminacht wieder nicht der Gärtner, sondern der Schreiner. Und der hatte ein ganz besonderes Motiv für seine Tat, wie sich später herausstellen sollte. Doch bevor schließlich die Handschellen klickten, gab es viel zu tun für die etwa 150 Detektive.
Allein 21 Kommissariate aus Elleringhausen und Umgebung gingen auf Täterjagd. Die ausgelobten 111 Euro sollten wohl die Kasse der Stammtische, Kegelclubs oder Kaffeekränzchen ein wenig aufstocken. Hochmotiviert machte man sich auf die Suche, aber der Fall schien zunächst auslösbar. Wenn sich selbst die Kripo schon die Zähne daran ausbeißt und die Bevölkerung mit ins Boot nimmt, will das schon was heißen. Aber wer bringt schon wegen des Rezepts für einen simplen Nougatring einen Baulöwen um? Wenn es um die neusten Pläne für Standorte von Windrädern gegangen wäre, hätte man ein Motiv ge-habt. Aber ein Nougatring?
Genau genommen ging es um ein Geheimrezept. Das wollten die Gebrüder „Doppelback“, Richard und Alois Koch aus „Dohlens“ mittlerweile stillgelegter Bäckerei, zu treuen Händen an einen der sieben Aspiranten weitergeben. Und das auch noch nachts um 2 Uhr in der Backstube“ im Rahmen einer konspirativen Sitzung. Warum waren gerade die „Sieben“ scharf auf das Rezept? Da wollte wohl der eine oder andere bei der Ehefrau zu Hause Punkte sammeln, meist aber spielten wirtschaftliche Interessen eine wesentlich größere Rolle.
Rezept für Nougatring ergattert
Wie dem auch sei: Ulrich Schmidt bekam das Rezept für die Nougatringe. Hatte er die Gebrüder „Doppelback“ am meisten überzeugen können, warum die Backkünste von Ehefrau Sigrid neuer Impulse bedurften. Vielleicht hatte er den beiden Brüdern den Bau eines neuen Alterssitzes versprochen. Den Grund hat er wohl mit ins Grab genommen, denn kurz nachdem er den Zuschlag bekommen hatte, fand man den Baulöwen tot auf der Bäckerbrücke über die Gierskopp.
Jetzt begann die Jagd, und der Täter war wohl nur unter den Sechs zu suchen, die leer ausgingen. Das war wie im richtigen Leben, alle wollten was gesehen haben, aber nichts Genaues, obwohl es reichlich Spuren gab. Auch den Mutmaßungen im Dorf waren Tür und Tor geöffnet. Aber was so ein richtiger Hobbydetektiv ist, dem macht so schnell keiner was vor.
Zehn richtige Lösungen
Vor allem nicht den „Sokos“ der 10 Ermittlerteams, die letztendlich das Täterpuzzle richtig zusammengesetzt hatten, so dass Michael Cramer als der Mörder entlarvt werden konnte. Warum der Schreiner die Tat begangen hat, muss allerdings noch genauer untersucht werden. Kramer hatte beim Geheimtreffen in „Dohlens Backstube“ angegeben, er wolle seiner kleinen Tochter das Rezept zum Geburtstag schenken. Da scheint doch mehr hinter zu stecken und Cramer ist nur als Strohmann aufgetreten. Das ist aber ebenso Sache der Staatsanwaltschaft wie die genaue Todesursache.
Ohnehin war alles nur ein Spiel und da musste es auch einen Gewinner der 111 Euro geben. Bei zehn richtigen Lösungen entschied das Los zu Gunsten der „CSI Elleringhausen“ unter der Leitung von „Hauptkommissar“ Jean-Philippe Franke.
Insgesamt wieder eine mehr als runde Sache, die viel Spaß gemacht hat. Das war die einhellige Meinung beim gemütlichen Beisammensein aller Teams anschließend am „Franz-Stock-Haus“.