Winterberg/Hallenberg. . Am 19. Juni wird sich entscheiden, ob die Rodel-WM 2019 in Winterberg stattfindet. Als Ausrichter mit im Rennen sind außerdem Lake Placid und Sotschi.

30 Grad Hitze, Sonnenschein, Sommer pur – doch Hans-Jürgen Köhne aus Hallenberg ist derzeit gedanklich immer wieder bei Eis und Minustemperaturen, genauer bei den Plänen zur Rodel-WM 2019 in Winterberg.

Der erste Vorsitzende des Bob- und Rodel-Clubs (BRC) Hallenberg und gleichzeitig der Jugend – und Entwicklungskommission des Internationalen Renn-Rodelverbandes FIL hofft mit vielen weiteren Verantwortlichen in der Region darauf, dass sich die rund 40 FIL-Abgeordneten am 19. Juni auf ihrem Kongress in Südkorea für die Vergabe der Rodel-WM 2019 nach Winterberg entscheiden. Mit im Rennen als Ausrichter sind außerdem Lake Placid und Sotschi.

Die offizielle Bewerbung hat die Betreiber-Firma der Bobbahn, die Erholungs- und Sportzentrum Winterberg GmbH (ESZW) Ende März eingereicht. Sie will wie bei der Bob- und Skeleton-WM vor drei Monaten den organisatorischen Part übernehmen, der sportliche Bereich wäre durch den BRC Hallenberg sichergestellt. Zuletzt hatte Winterberg im Jahr 1989 eine Rodel-WM ausgerichtet und war zudem 1991 kurzfristig für das in politische Schwierigkeiten geratene lettische Sigulda eingesprungen.

Letzte Titelkämpfe in 1989

„Nach fast 30 Jahren wäre es ein schönes Ereignis für den BRC, die Rodel-WM wieder nach Winterberg zu holen und damit den Rodelsport hier in der Region mehr in den Blickpunkt zu rücken. Wir richten zwar regelmäßig Weltcups aus, aber eine WM hat eine ganz andere Präsenz in der Öffentlichkeit, wie man ja erst kürzlich bei der Bob-WM gesehen hat“, so Köhne im Gespräch mit der WP. Mit Christian Paffe und dem Rodel-Doppel Robin Geueke/David Gamm hätten auch heimische Sportler das Potenzial, ganz vorne mitzufahren.

Bund und Land haben ihre finanzielle Unterstützung bereits zugesagt, ebenso ein erster Sponsor. Ein zweiter Sponsor wäre laut FIL-Vermarktungsrichtlinien noch zu suchen. Die FIL gibt vor, dass der Ausrichter einer WM die Hälfte der fernseh-relevanten Werbeflächen auf zwei Sponsoren aufzuteilen hat.

Nach dem großen Erfolg der Bob-WM und dem daraus resultierenden Image-Gewinn für die hiesige Region hat auch Landrat Dr. Karl Schneider die WM-Bewerbung und das dafür erforderliche Budget von rd. 10 000 Euro für Präsentation und Teilnahme am Kongress ausdrücklich befürwortet. Einen besonderen Pluspunkt sieht er in den bereits vorhandenen und bewährten Organisationsstrukturen der Bob-WM, auf die man aufsetzen könne. Der HSK ist neben der Stadt Winterberg Gesellschafter der ESZW.

Von Organisation angetan

Petra Sapp als Geschäftsführerin der ESZW ist daher sehr gespannt auf die Entscheidung des Kongresses, bei dem sie Winterberg mit Hans-Jürgen Köhne vor Ort vertreten will: „Es wird spannend, wir haben mit Lake Placid und Sotschi starke Mitbewerber. Aber durch die erfolgreichen Rodel-Weltcups auf unserer Bahn in den letzten Jahren sind wir sehr gut gewappnet und zuversichtlich, sonst würden wir den Aufwand für die Bewerbung nicht betreiben.“

Der FIL-Präsident Josef Fendt sei während der Bob-WM persönlich vor Ort und sehr angetan von der guten Organisation in Winterberg gewesen, das sei hoffentlich ein gutes Omen.Es ist also nicht unrealistisch, dass pünktlich zum Sommeranfang in zwei Wochen die Vorbereitungen für den Winter 2019 richtig durchstarten können.