Brilon. . Ein Unbekannter ist in Brilon mit Bohrer und Pflanzengift einem Bergahorn zu Leibe gerückt. Die Stadt hat eine Belohnung von 500 Euro ausgesetzt.
Ein Unbekannter hat in der Marktgasse in Brilon an einem Bergahorn drei Löcher in den Wurzelansatz gebohrt und offensichtlich eine schädliche chemische Substanz in sie hinein geschüttet.
Nein, dass dies kein Käfer war, der sich in dem Stamm eine Höhle schaffen wollte, war Stadtgärtnermeister Markus Düppe sofort klar. Drei Löcher. Fingerdick. Drumherum ein kreisrunder Abdruck in der Rinde. Am Stamm zerstobenes Holzmehl.
Löcher bis zu 35 cm tief
Markus Düppe steckt einen dünnen Ast in die Löcher. 35 cm tief ist das erste: „Da hat jemand richtig massiv reingebohrt!“ Und nicht nur das. Offenbar hat der Unbekannte auch Pflanzengift in die Löcher gefüllt und dabei herumgespritzt. Denn die Wildrosensträucher rundherum welken bereits.
Bei einem Routinegang des städtischen Baumkontrolleurs ist der Anschlag auf den Baum in der Marktgasse in der vorletzten Woche aufgefallen. Diese Inspektionen finden in regelmäßigen Abständen statt, um die Bäume in städtischem Eigentum auf ihre Verkehrssicherheit und allgemeinen Zustand hin zu überprüfen.
Baumwert: rund 4000 Euro
Drei Bergahorne stehen an der Böschung zwischen dem Glockenturm an der Ecke Stracke- und der Marktstraße. Rund 40 Jahre alt sind sie und etwa 14 m hoch - „Jungbäume“, sagt Markus Düppe. Schließlich kann ein Bergahorn 200 und mehr Jahre alt werden. Der jetzt angebohrte Baum mit seinem Stammdurchmesser von rund 45 cm hat einen Wert von gut 4000 Euro.
Markus Düppe hat einen Baumsachverständigen hinzugezogen und den Schaden inspizieren lassen. Dem Experten ist durchaus geläufig, dass Bäume durch Wirkstoffe wie Glyphosat zum Absterben gebracht werden. „Bei uns ist das der erste Fall“, so Markus Düppe zur WP.
Die Stadt hat Anzeige erstattet und für Hinweise, die zur Aufklärung der Tat führen, eine Belohnung von 500 Euro ausgesetzt.