Brilon. . Neuer Eigentümer ist die Steinhoff Möbel-Holding aus Brunn/Österreich. Die Gruppe hatte schon 2003 die zweite Briloner Alno-Tochter, puris-Bad, mit übernommen.
Sie gab vor 25 Jahren gemeinsam mit der Fa. Egger den Anstoß zur Industrialisierung der Briloner Hochfläche. Jetzt trennt sich die Alno-Gruppe von ihrer „Impuls“-Tochter. Zum 30. Juni übernimmt die österreichische Steinhoff Möbel Holding GmbH, ein Unternehmen der in Südafrika angesiedelten Steinhoff-Gruppe, das Montagewerk im Sauerland. Das teilte der Konzern am Wochenende mit. Für Bürgermeister Dr. Christof Bartsch ein positives Signal: „Wir sind froh, dass das Werk und seine 227 Arbeitsplätze in Brilon bleiben.“ Er sei „zu gegebener Zeit“ über diese unternehmerische Entscheidung in Kenntnis gesetzt worden.
In ihrem vergangene Woche im Bundesanzeiger veröffentlichten Geschäftsbericht 2014 hatte die Alno AG auf das am 29. Januar dem Aufsichtsrat vorgelegte Restrukturierungsprogramm hingewiesen. „Kernelemente sind die Flexibilisierung der deutschlandweiten Produktion, die Zentralisierung der Verwaltungseinheiten sowie die Optimierung des Marken- und Produktportfolios“, heißt es.
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Der seit Jahren angeschlagene Konzern erwartet aus dem jetzt bekannt gegebenen Verkauf einen „hohen Zufluss an Finanzmitteln“, der „Freiraum für die Neuausrichtung und weitere Expansionen außerhalb Deutschlands“ schaffe. Zum Kaufpreis teilte das Unternehmen nichts mit. Alle Impuls-Mitarbeiter würden von der Steinhoff-Gruppe übernommen. Darüber hinaus wollten beide Unternehmen „langfristig strategisch zusammenarbeiten“.
„Diese Transaktion bedeutet für beide Seiten eine Win-Win-Situation“, so Vorstandsvorsitzender Max Müller in der Pressemitteilung.
Was wird aus Dollenseite-Plänen?
Wieweit das konkret den Standort Brilon betrifft, ist offen. Denn die Steinhoff Möbel Holding hatte vor 12 Jahren die gleich neben Impuls liegende Alno-Tochter puris-Bad übernommen - und in Brilon Großes vor. Gemeinsam mit puris-Bad Geschäftsführer Georg Billert will sie - so die Planung laut WP-Bericht vom 23. Januar - ins Küchen- und sogenannte Kastengeschäft einsteigen. Dazu hat sie sich mit der Stadt auf den Erwerb von 100 000 qm Fläche im Gewerbegebiet Dollenseite verständigt. Die Produktion ziele auf das untere bis mittlere Preissegment ab, so der puris-Geschäftsführer zur WP.
Genau das ist auch der Markt, den Impuls bedient. Diese Küchen made in Brilon liegen im Schnitt bei etwa 3500 Euro, heißt es. Im vergangenen Geschäftsjahr sind laut Unternehmensangaben in Brilon im Zwei-Schicht-Betrieb mehr als 721 000 Schränke hergestellt worden.
Ob der jetzt erfolgte Besitzerwechsel Auswirkungen auf die an der Dollenseite geplanten Investitionen hat, konnte Bürgermeister Dr. Bartsch noch nicht sagen.