Winterberg.. Rund um Winterberg brummt der Schnee-Tourismus. Es gibt etliche Anfragen nach Übernachtungen bei der Tourismus-Zentrale – die Telefone laufen heiß.

Es wird eng im Sauerland. Keine 15 Kilometer Anfahrts-Stau zwischen Assinghausen und Olsberg mehr wie am Sonntag. Aber wer jetzt tagsüber den Schnee genießen und nachts pistennah schlafen will, braucht Glück und Geduld.

Oder besonders viel Charme: „Ich habe am Sonntag erlebt, wie ein junger Mann am Telefon eine Hotelchefin zehn Minuten lang so bezirzt hat, dass sie am Ende doch noch einen Geheimtipp für zwei Übernachtungen weitergab“, erzählt der Winterberger Tourismusdirektor Michael Beckmann. Nur im eigenen Haus sei auch bei bestem Willen nichts mehr möglich gewesen.

Der Normalfall aber ist am Montag, Tag drei des diesjährigen Winters, dieser: Wenn die vier Service-Mitarbeiterinnen an der Hotline der Touristik-Zentrale ein Gespräch beenden, haben sie sofort den nächsten Kunden aus der Warteschleife am Ohr. Pausenlos.

„Die Telefone laufen heiß“, lautet die Standardformulierung für solche Situationen, auch wenn das technisch äußerst unwahrscheinlich ist. „Ich bin eben auch nicht durchgekommen“, sagt Susanne Schulten, Pressesprecherin der Wintersport Arena Sauerland. Interessenten sollten es dennoch immer wieder versuchen: „Spontan anzureisen ist keine gute Idee.“

Schneekanonen laufen durchgehend

Der Grund fällt aus der Luft auf eben diesen und ist weiß. Es schneit weiter. Die Schneekanonen laufen durchgehend seit dem zweiten Weihnachtstag. Und das Resultat kann sich sehen und befahren lassen: 69 Lifte waren am Montag in Betrieb. „Am Dienstag oder Mittwoch könnten wir auf bis zu 100 kommen“, erwartet Schulten. Dann sollen auch bis zu 150 Kilometer gespurte Langlaufloipen zur Verfügung stehen. Für die war am Montag der Naturschnee noch etwas knapp. „Die Bedingungen sind noch nicht ideal“, sagt Schulten. Und in Winterberg hatte das Loipenspurgerät einen Defekt, berichtet Beckmann. Das liege wohl daran, dass es so lange nicht benutzt worden sei. Aber am Dienstag sei es wieder einsatzbereit.

Und gebraucht wird das große Gerät. Bis Mittwoch morgen laufen die Beschneiungsanlagen weiter. Dann noch einmal in der Nacht zum Donnerstag. „Danach ist das erstmal vorbei, weil es wärmer wird“, sagt Susanne Schulten. Doch gute Ski-Bedingungen seien auch am ersten Wochenende 2015 noch zu erwarten. „Was danach kommt, weiß sowieso keiner.“

Platz für alle Wintertouristen im Sauerland

Danach wiederum, also nach dem Ende der Weihnachtsferien, gibt es jedenfalls rund um Winterberg wieder freie Zimmer. „Derzeit müssen Kurzentschlossene eventuell eine etwas längere Anfahrt zur Piste auf sich nehmen“, sagt Michael Beckmann. Aber er ist zuversichtlich, alle Wintertouristen im Sauerland unterbringen zu können: „Wir haben zusätzliche Buchungskanäle eingerichtet und jetzt überall, wo freie Kapazitäten sind, Zugriff auf Hotelzimmer und Ferienwohnungen.“

Wer nicht in der Telefon-Warteschleife hängen will, könne online (www.winterberg.de) eine Buchungsanfrage schicken, meint Beckmann: „Das arbeiten unsere Mitarbeiterinnen nebenbei ab.“ Dazu wolle Laufkundschaft wissen, welche Lifte liefen oder wo sie Ersatz für eine zerbrochene Brille bekommen könnten. „Und Fundbüro sind wir auch noch. Es rappelt richtig.“ So wie lange erhofft.