Winterberg. . Er wächst stetig, der weiße Hügel auf der Piste des Ruhrquellenlifts kurz vor Winterberg. Trotz Temperaturen über dem Gefrierpunkt und ohne Schneekanone. Möglich macht es die neue, rund 500 000 Euro teure Beschneiungsanlage.

Sie produziert seit Tagen temperaturunabhängig zwar keinen Kunstschnee, dafür aber kleine Eisblättchen, die sich schon bald beim Präparieren der Piste in eine kompakte Schneedecke verwandeln sollen. Bereits am 15. November möchte Lift-Eigentümer Florian Leber im Rahmen einer Party zu ersten Ski- und Rodel-Testfahrten einladen.

Kälteloch und Familien-Skigebiet

Vor zwei Jahren hat Florian Leber den Ruhrquellenlift erworben. „Eine rein strategische Entscheidung auch vor dem Hintergrund der letzten drei Winter. Die waren für Skiliftbetreiber mangels Schnee insbesondere über die Weihnachtsferien katastrophal“, so der junge Unternehmer, der auch für das Skigebiet Poppenberg verantwortlich ist.

Schließlich liegt der Ruhrquellenlift in einem Kälteloch. Die Schneeproduktion mit herkömmlichen Schneeerzeugern ist dort früher möglich als an anderen Skipisten. Im vergangenen Jahr hat Florian Leber so den Skibetrieb am Poppenberg über die Weihnachtsferien gerettet. Der am Ruhrquellenlift produzierte Schnee wurde tagtäglich mit viel Aufwand an den Poppenberg transportiert.

Geschlossener Kühlkreislauf

Der Ruhrquellenlift ist zudem ein reines, übersichtliches Familien-Skigebiet. „Hier können sich zum Beispiel Kinder nicht verfahren wie im großen Skiliftkarussell, und wir bieten Angebote für die gesamte Familie“, berichtet Florian Leber.

Party steigt ab 11 Uhr

Die Ski-Party am Ruhrquellenlift für Ski- und Snowboardfahrer sowie Rodelfreunde steigt am 15. November ab 11 Uhr. Livemusik wird ab 14 Uhr geboten. Anfängerkurse, Funpark, Schneebar und Grillen runden die Party schließlich ab.

Die neue Beschneiungs-Technologie soll kein Ersatz sein für die klassische Beschneiung, sondern eine Ergänzung. Auch an der Ruhrquelle ist die Anlage nicht für die flächendeckende Beschneiung gedacht, sondern für den gezielten, punktuellen Einsatz, zum Beispiel für das Ausbessern an den Lift-Ein- und –Ausstiegen.

Mit der neuen Anlage, die 230 Kubikmeter Schnee pro Tag produziert, ist die Schneeproduktion nun noch früher möglich. Zwischen minus 4,5 und minus 6,5 Grad Celsius kalt sind die Eisblättchen, wenn sie auf die Piste fallen. Mittels Kühltechnik wird das Wasser in einem Wärmeaustauscher bis zum Gefrierpunkt gekühlt. Die Kälte wird dabei durch spezielle Kompressoren und ein Kühlmittel erzeugt. Das Kühlmittel wird nach Angaben des Anlagen-Herstellers in einem geschlossenen Kreislauf verwendet. So kommt der Schnee - wie gesetzlich vorgeschrieben - ohne chemische Bestandteile auf die Piste. Der weiße Hügel jedenfalls wird in den nächsten Tagen sicher weiter wachsen.