Bochum. Der VfL Bochum sucht weiterhin nach Winter-Verstärkungen. Ein möglicher Kandidat sitzt beim nächsten Gegner Borussia Mönchengladbach auf der Bank.

Es ist jetzt gut sechs Jahre her, da wurde Dieter Hecking Zeuge von einem ganz besonderen Tor. Er stand damals an der Seitenlinie von Borussia Mönchengladbach, gastierte beim FC Schalke 04. Ein junger Florian Neuhaus erzielte seinerzeit einen Treffer, der bis heute in Erinnerung ist. Nicht, weil er zum 2:0-Sieg traf. Er blieb in Erinnerung, weil der Mittelfeldspieler nach 62 Pässen am Stück einen schier unglaublichen Angriff vollendete. Die Spieler von Borussia Mönchengladbach steckten den Spielzug später mit Nadeln und Bindfäden ab, schenkten dem Fußball-Lehrer die Bastelei zum Abschied vom Niederrhein 2019.

Unter Hecking wurde Neuhaus damals zum Stammspieler. Diese Rolle hat er in Gladbach inzwischen eingebüßt, bekommt oftmals nicht mal mehr ein paar Minuten in der Bundesliga. Kein Wunder, dass sich dieser Tage des Winter-Transferfensters hartnäckig die Gerüchte halten, der VfL Bochum, bei dem Hecking seit inzwischen gut zweieinhalb Monaten angestellt ist, habe Interesse an Neuhaus. Hecking schließlich kennt ihn gut, ein Achter mit Spieleröffnungsqualitäten täte dem VfL gut. Doch: „Ich halte es nach wie vor für unrealisitisch“, sagte Hecking am Freitag.

VfL Bochum will endlich einen Auswärtssieg

Vielleicht kann er am Samstag (18.30 Uhr, Sky) aber noch einmal ein wenig Überzeugungsarbeit leisten. Dann nämlich kehrt der 60-Jährige mit dem VfL zurück in den Borussia-Park, wo er einst große Erfolge feierte und für ihn auch heute noch nicht gänzlich nachvollziehbaren Gründen im Sommer 2019 seinen Hut nehmen musste. Für die Bochumer ist die Partie von einer immensen Bedeutung, schließlich könnten sie durch einen Auswärtssieg noch näher an das rettende Ufer in der Tabelle heran springen.

Dieter Hecking kehrt mit dem VfL Bochum an die alte Wirkungsstätte zurück.
Dieter Hecking kehrt mit dem VfL Bochum an die alte Wirkungsstätte zurück. © Ralf Ibing /firo Sportphoto | Ralf Ibing

Wäre da nicht ein Problem: Auswärts präsentiert sich der VfL nach wie vor schwach. Von der Heimstärke der vergangenen Monate ist in fremden Stadien nichts zu sehen. „Was fehlt: Ein Stück weit die Überzeugung“, sagte Hecking selbstkritisch. „Wir sollten eventuell auch mal einen Auswärtspunkt oder einen Auswärtssieg holen.“, Hecking lobte aber die generelle Entwicklung seines Teams. „Wir haben nichts zu verlieren, wir können nur gewinnen.“ Das gilt übrigens auch im Fall Neuhaus. Noch ist das Transferfenster schließlich einige Tage geöffnet.