Stuttgart. Der Aufwärtstrend des VfL Bochum unter Trainer Hecking wird sofort wieder gestoppt. Gegen Stuttgart bietet das Team zu wenig an. Die Noten zum Spiel.
Patrick Drewes: Trainer Dieter Hecking hat vorerst alle Torwartdiskussionen als beendet erklärt. Rückkehrer Manuel Riemann muss sich in der Torwart-Rangliste hinten anstellen, Drewes ist die klare Nummer eins. Im ersten Abschnitt musste er keinen Ball halten, hatte aber Glück, dass Chabot an die Latte köpfte und Führich knapp verzog. Als Führich nach 53 Minuten allerdings von der Strafraumkante abzog, war er komplett machtlos. Im elften Spiel spielte er wieder nicht zu Null. Note: 3
Felix Passlack: Über seine rechte Abwehrseite greifen die Gegner gerne mit zwei Spielern an. Diesmal waren es Mittelstädt und Führich. Passlack löste die Aufgabe zumeist sehr souverän, hatte aber auch Unterstützung von Oermann und vor allem Bero. Den Weg nach vorne trat Passlack auch immer wieder an. Deutlich zu sehen, dass er mehr und vor allem schneller flanken wollte. Wenn immer nicht die Chance ergab, brachte er den Ball nach innen. Richtig gefährlich wurde es dadurch im Stuttgarter Strafraum aber selten. Note: 3,5
Tim Oermann: Vorzeitig war er von der U21-Nationalmannschaft zurückgekehrt, hatte sich seit Montag mit dem VfL-Team auf Stuttgart vorbereitet. Hecking hatte dann in der Woche erwähnt, dass Oermann auch Schwächen habe und dass er daran arbeiten müsse. Gegen Stuttgart brachte er oft seine Stärken ein, löschte viel mit Tempo. Gegen Führich aber reichte das nach 53 Minuten nicht, als der Stuttgarter von der Strafraumkante abzog und Oermann zu spät kam. Und wenig später ließ er sich zu leicht aus der Abwehr locken, musste dann mächtig Gas geben, um Führich einzufangen, der in die Gegenbewegung startete. Note: 4
Jakov Medic: Schon allein von seiner Position in der Mitte der derzeit vom VfL bevorzugten Fünferkette ist er der Abwehrchef. Einen Ball spielte er im Spielaufbau, der weiterhin nicht seine größte Stärke ist, zu schlampig, Stuttgart konnte nichts daraus machen. Ansonsten erneut mit guter Übersicht und Voraussicht, wenn er Stuttgarter Angriffe durch Schnelligkeit entschärfte. Das nutze ihm aber nichts, als Rieder auf ihn zulief und Diehl bediente, der zum 2:0 für Stuttgart traf. Note: 3
Maxi Wittek: Erneut rückte er bei gegnerischem Ballbesitz in eine Dreierkette mit Oermann und Medic zurück. Bei eigenem Ballbesitz rückte er weiter nach Außen, schob Holtmann vor. Erneut war auch er es, der nach 25 Minuten den ersten Torschuss des VfL abgab. Wittek ist aktuell der VfL-Spieler, der am häufigsten auf das Tor schießt. Note: 3
Auch interessant
Anthony Losilla: Die Hauptaufgabe des Kapitäns besteht aktuell darin, dafür zu sorgen, dass im 5-3-2, das die Bochumer gegen den Ball spielen, dass die Ordnung, Kompaktheit und Höhe stimmt. Immer wieder dirigierte er seine Nebenleute, versuchte sie auf eine Linie zu bringen. Note: 3,5
Ibrahima Sissoko: Nach seiner Länderspielreise kam er schwer in die Gänge und ins Spiel. Nach einer halben Stunde holte er sich die Gelbe Karte für ein unnötiges Foul im Mittelfeld ab, das war bis dahin bezeichnend für seine Leistung. Auch, weil er im zweiten Abschnitt Gelb-Rot gefährdet war und weil es 0:1 stand, nahm Hecking ihn runter. Note: 4
Matus Bero: Auch der Slowake war auf Länderspielreise, anders als Sissoko war er sofort präsent, machte gewohnt Meter, die meisten allerdings nach hinten und dann zumeist auf die rechte Abwehrseite des VfL, um Passlack bei der Arbeit gegen Mittelstädt und Führich zu unterstützen. Er machte das mit großer Ruhe, schaffte es auf dem Weg nach vorne allerdings nicht, sich genauso hilfreich ins Spiel einzubringen. Das wurde im zweiten Abschnitt besser. Ärgerlich indes, dass direkt im Gegenzug nach der besten Bochumer Chance durch eben Bero das Stuttgarter 1:0 fiel. Note: 3
Moritz Broschinski: Er lieferte sich knackige Zweikämpfe mit Chabot, dem Stuttgarter Abwehrchef. Der Vergleich sah im ersten Abschnitt Chabot vorne. Einmal wäre Broschinski ihm fast entwischt, Chabot sah für das Foul die Gelbe Karte. Hatte im zweiten Abschnitt eine gute Kopfballchance, machte zu wenig daraus. Auf Dauer ist konsequentes Anlaufen und sich in Zweikämpfe werfen zu wenig für einen Spieler, der für Tore sorgen soll, Note: 4,5
Philipp Hofmann: Seine größte Stärke ist derzeit seine Ruhe am Ball. Er fand daraus aber zu selten den Mitspieler und hatte auch in Stuttgart das Problem, dass er im Mittelfeld den Ball annehmen und weiterleiten sollte, deshalb aber einen zu weiten Weg hatte, um rechtzeitig in den Strafraum zu kommen. Note: 3,5
Gerrit Holtmann: Gegen Leverkusen musste er sich zuerst um Jeremie Frimpong kümmern, Holtmann spielte auf Außen in einer Fünferkette. Auch diesmal konnte sich der schnellste Spieler der Bundesliga nicht ausschließlich auf die Offensive konzentrieren. Er rückte bei Stuttgarter Ballbesitz erneut zurück. Hatte diesmal keinen großen Einfluss auf das Spiel, ging nach 64 Minuten runter. Note: 4
Bernardo und Dani de Wit kamen nach 64 Minuten für Sissoko und Holtmann, Koji Miyoshi und Moritz Kwarteng kamen nach 79 Minuten für Losilla und Passlack, Lukas Dascher kam nach 87 Minuten für Broschinski - alle ohne Noten